Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Welt: Windkraft knackt die 1 Mio MW - Steigerung um 13% im Jahr 2023

Erscheinungsdatum Website: 22.04.2024 15:35:02
Erscheinungsdatum Publikation: 23.04.2024

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2029 dürfte die 2-Mio-Marke geknackt werden / Von Katia Meyer-Tien, E&M

HERRSCHING (NfA)--Die Windenergie verzeichnet weltweit nie gekannte Zubauraten, die Prognosen sind gut. Doch noch sind sie nicht gut genug. Vom erfolgreichsten Jahr bislang für die Windindustrie schreiben die Autoren des Global Wind Report 2024, den der Global Wind Energy Council (GWEC) jetzt vorgestellt hat.

Dem Bericht zufolge hat sich der weltweite Windenergie-Zubau 2023 - immer im Vergleich zuzm Jahr 2022 - auf rekordmäßige 117.000 MW verdoppelt. Zeitgleich habe der Bestand erstmals 1 Mio MW überschritten und sei um 13% gestiegen.

Onshore seien 106.000 MW ans Netz gegangen, ein Plus von 54% und ebenfalls ein Rekordwert. Im Ländervergleich bleiben China und die USA die weltweit größten Märkte für den Zubau, gefolgt von Brasilien, Deutschland und Indien. Die 5 Großen zeichneten alleine für 82% der globalen Neuinstallationen verantwortlich. Dabei liegt China mit großem Abstand vorne: 69.000 MW wurden dort installiert, in den USA nur 6.400 MW - so wenig wie seit 2014 nicht mehr.

Offshore stieg die global installierte Leistung um 10.800 MW auf 75.200 MW. Der Zubau lag damit 24% höher als 2022. Auch hier führt China mit 6.300 MW. Die Volksrepublik verfügt damit auf dem Meer über eine Windkraftkapazität von 38.000 MW. Das sind 3.700 (11%) mehr als ganz Europa.

Europa verzeichnete den Studienautoren zufolge mit 3.800 MW ein Rekordjahr und verfügt jetzt über 34.000 MW, davon 43% in Großbritannien und 24% in Deutschland.

In den USA waren 2023 zwar mit ?Vineyard Wind 1? und ?South Fork Wind? zwei große Projekte im Bau, aber in diese Statistik fallen nur fertiggestellte Windparks.

Angesichts des beschleunigten Ausbautempos an Land und auf See zeigt sich der GWEC zuversichtlich: Politischen Rückenwind vorausgesetzt, könnten in den kommenden fünf Jahren on- und offshore 791.000 MW zugebaut werden, so die Autoren. Das entspricht einem jährlichen Zubau von 158.000 MW bis 2028 - und damit noch einmal deutlich mehr als im Rekordjahr 2023.

Auch für die Zeit nach 2028 zeigt sich der Report optimistisch: Im Vergleich zu der 2023 veröffentlichen Prognose hat der Verband seine Vorhersage für den Gesamtzubau 2024 bis 2030 um 107.000 MW erhöht. 2029 könnten damit die 2 Mio MW überschritten werden.

Allerdings, so merken die Analysten an, sei auch diese Wachstumsrate nicht ausreichend, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Auch das Netto-Null-Ziel der IEA bis 2050 sei so noch nicht zu verwirklichen.

Die Bereiche Genehmigungen, Lieferketten, Finanzierung und Netze blieben weiterhin der Schlüssel, die prognostizierten Wachstumsziele zu erreichen oder gar zu übertreffen, um das Netto-Null-Emissionsziel doch noch zu erreichen.

Der vollständige Global Wind Report 2024 ist nach kostenfreier Anmeldung auf den Internetseiten des GWEC abrufbar. Der GWEC ist nach eigenen Angaben eine Interessenvertretung mit Mitgliedern aus mehr als 1.500 Firmen, Organisationen sowie Institutionen in mehr als 80 Ländern.

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