Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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USA: IPOs könnten durch Regierungsstillstand zum Erliegen kommen

Erscheinungsdatum Website: 27.09.2023 15:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 28.09.2023

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Zeitfenster wird eng / Von Bill Alpert

NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Markt für Börsengänge ist in diesem Jahr ins Stocken geraten. Und nun droht ein möglicher Regierungsstillstand dem Markt ein abruptes Ende zu bereiten. Die Börsenaufsicht SEC teilte mit, dass sie die Bearbeitung von IPO-Registrierungen - zusammen mit anderen Einreichungen, die eines behördlichen Siegels bedürfen - aussetzt, wenn der Kongress bis Ende September keinen Haushaltsentwurf verabschieden kann.

In einem im Juli veröffentlichten Notfallplan erklärt die SEC, ein Mittelausfall würde dazu führen, dass ihre Unternehmens-Finanzabteilung nicht in der Lage wäre, eingereichte Anträge zu bearbeiten. Außerdem fielen Ratschläge, No-Action-Letters oder andere normale Aktivitäten ins Wasser. ?Infolgedessen werden neue oder ausstehende Registrierungserklärungen oder Anträge auf Ausnahmegenehmigung nicht bearbeitet, unabhängig vom Status einer Prüfung dieser Anträge.?

Nach der jüngsten schwachen Kursentwicklung von ARM Holdings und Instacart, das offiziell Maplebear heißt, wäre eine Pause der SEC eine weitere Hürde für erwartete Deals. Zu diesen gehören der Schuhhersteller Birkenstock, der Hausbauer Smith Douglas Homes oder der Computerspielehersteller VNG. ?Es ergibt keinen Sinn, einen Börsengang anzustreben, wenn ein Regierungsstillstand droht?, sagt Riley Mullin, Aktienanalyst beim IPO-Research-Unternehmen Renaissance Capital. Er erinnert sich, dass während des einmonatigen Shutdowns, der im Dezember 2018 begann, kein einziges Unternehmen seinen Börsengang abgeschlossen habe.

Das Zeitfenster für IPOs in diesem Jahr könnte im Falle eines Shutdowns unangenehm kleiner ausfallen, vor allem wenn sich der dieser bis nahe an die regulären Feiertage rund um Thanksgiving und das Jahresende hinzieht, so Mullin. Zählt man Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 50 Mio Dollar, wurden laut Renaissance in diesem Jahr 78 Börsengänge eingepreist. Das ist ein Anstieg von 22% gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2022.

Bisher gab es in diesem Jahr 130 IPO-Anträge - 18% mehr als in dem schwachen Jahr 2002. Zu den Kandidaten gehört auch Birkenstock. Das Unternehmen war nicht unmittelbar für eine Stellungnahme verfügbar, seine Wertpapieranwälte lehnten eine Stellungnahme ab.

Das US-Bundeswertpapiergesetz hat eine Regelung, die es Unternehmen erlaubt, einen Börsengang ohne die ausdrückliche Zustimmung der SEC vorzunehmen, wie Mullin erläutert. Aber er bezweifelt, dass irgendjemand dies testen wird - insbesondere angesichts der Kursentwicklung großer Deals wie ARM. Die Aktie lag um 25% über dem Angebots-preis von 51 Dollar pro Anteilsschein, gab diese Gewinne dann aber wieder ab. ?Nach Umsetzung dieser Deals, die einen Trend gesetzt haben?, meint Mullin, ?war der Markt für Börsengänge instabil, unabhängig von möglichen Schließungen.?

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