Märkte der Welt

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Yellen: Abkoppelung von China wäre katastrophal?

Erscheinungsdatum Website: 14.06.2023 14:00:02
Erscheinungsdatum Publikation: 15.06.2023

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Abbau von Risiken in Bezug jedoch nötig / Von Megan Leonhardt

WASHINGTON (Dow Jones)--WASHINGTON (Dow Jones)--US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich dafür ausgesprochen, die wirtschaftlichen Partnerschaften zwischen den USA und China beizubehalten, wenn auch mit Sicherheitsvorkehrungen. Investitionen in internationale Finanzinstitutionen seien ein „zentrales? Mittel der Vereinigten Staaten, um sich in Schwellen- und Entwicklungsländern zu engagieren, und ein „wichtiges Gegengewicht? zum Einfluss der Volksrepublik in der Welt, sagte Yellen vor ihrem jährlichen Auftritt vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses.

Einige Politiker wiesen bei dem Gespräch auf Probleme mit der Kreditvergabepolitik der Weltbank hin, insbesondere in Bezug auf China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Weltbank habe seit 2016 Kredite über 9,6 Mrd Dollar für Projekte aus dem Reich der Mitte bewilligt, obwohl die Bank eigentlich Kredite an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen vergeben solle, sagte einer der Abgeordneten.

Yellen erklärte, sie glaube nicht, dass China für Kredite der Weltbank in Frage kommen sollte. Die Finanzministerin wies darauf hin, dass die US-Regierung die Volksrepublik mit einer breiten Palette von Maßnahmen begegne, die von Exportkontrollen über Sanktionen bis hin zu möglichen Beschränkungen für Auslandsinvestitionen reichen.

Im Hinblick auf Investitionsbeschränkungen sagte Yellen, das Finanzministerium prüfe „mögliche Beschränkungen für Auslandsinvestitionen, die sich auf Private-Equity-Firmen beziehen könnten, die in chinesische Unternehmen mit Verbindungen zum Militär investieren. Wir sind besorgt über mögliche Risiken für die nationale Sicherheit?.

Sie befürwortet jedoch keine Entflechtung der amerikanischen von der chinesischen Wirtschaft und bezeichnete die Idee einer Entkoppelung als „großen Fehler?. Die US-Bürger hätten wegen der derzeitigen Beziehungen zur Volksrepublik Zugang zu billigeren Produkten, gesundem Wettbewerb und schnellerer Innovation. „Dies ist eine sehr wertvolle Interaktion?, sagte sie. „Es wäre katastrophal, wenn wir versuchen würden, uns von China abzukoppeln. Risiko abbauen, ja. Abkoppeln? Auf keinen Fall.?

Auch wenn die internationale Geldpolitik im Fokus der Anhörung stand, ging Yellen auf die Zusammenbrüche der Silicon Valley und der Signature Bank und den anschließenden Zusammenbruch der First Republic Bank ein. Die Maßnahmen der Bankenaufsicht zur Stützung der zusammengebrochenen Institute im März bezeichnete sie als „Erfolg?. Das US-Bankensystem sei ihrer Ansicht nach zwar gut kapitalisiert, mit Blick auf die in einigen Fällen gelockerten Standards der Bankenaufsicht sollten einige Änderungen jedoch überdacht werden.

Angesichts der nun erhöhten Schulden-obergrenze der Regierung gab es Befürchtungen, dass das Finanzministerium durch die rasche Ausgabe einer beträchtlichen Menge neuer Staatsanleihen eine höhere Marktvolatilität auslösen könnte. Yellen wies darauf hin, dass es die Pflicht ihres Ministeriums sei, seine Bilanz wieder auf ein „sicheres und angemessenes Niveau? zu bringen. Das Finanzministerium werde in den kommenden Monaten eine „beträchtliche? Menge an Schatzanweisungen und Schatzwechseln zum Cash-Management ausgeben.

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