Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Welt: China vergibt mehr Darlehen entlang der ?Neuen Seidenstraße?

Erscheinungsdatum Website: 28.03.2023 15:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 29.03.2023

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230 Mrd Dollar Nothilfen in den letzten zehn Jahren

BEIJING (Dow Jones)--Chinas Nothilfe für Kreditnehmer im Rahmen des Infrastrukturprojekts ?Belt and Road Initiative? - oder ?Neue Seidenstraße? - ist stark gestiegen, während die Regierungen in diesen Ländern mit einer hohen Schuldenlast zu kämpfen haben. Das Ausmaß von Chinas oft undurchsichtiger Hilfe für in Not geratene Kreditnehmer bedeutet, dass Beijing effektiv ein neues System für internationale Rettungskredite geschaffen hat, das neben dem Internationalen Währungsfonds und anderen westlichen Institutionen existiert, wie aus einer neuen von der Weltbank veröffentlichten Studie hervorgeht.

Laut der Studie birgt Chinas Bereitschaft, mehr Kredite an in Schwierigkeiten geratene Kreditnehmer zu vergeben, die Gefahr, deren Schwierigkeiten zu verlängern, weil die Notwendigkeit wirtschaftliche Veränderungen vorzunehmen, schwindet. Die undurchsichtigen Bedingungen für die Kreditvergabe könnten auch die Bemühungen um einen Schuldenerlass erschweren, da sie die wahre finanzielle Gesundheit der Länder verschleiern.

Die genaue Betrachtung der chinesischen Rettungskredite erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die verschuldeten Länder mit steigenden Zinsen, hoher Inflation und dem neueren Risiko finanzieller Instabilität zu kämpfen haben, während die politischen Entscheidungsträger die Folgen der drei US-Bankenzusammenbrüche bewältigen müssen.

China hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 230 Mrd US-Dollar an Nothilfe an ausländische Regierungen und Zentralbanken ausgezahlt. Dieses geschah in Form von neuen Krediten, Verlängerung fälliger Darlehen und Währungs-Swap-Vereinbarungen mit der chinesischen Notenbank, geht aus der Aufstellung hervor.

Die Finanzhilfen, die die Autoren als ?Rettungsaktionen entlang der neuen Seidenstraße? bezeichnen, haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, da sich die Schuldenprobleme in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verschärft haben. Chinas Nothilfe für Kreditnehmer erreichte 2021 rund 40 Mrd Dollar, ein Anstieg um 32% gegenüber 2020 und mehr als das 40-fache einer ähnlichen Hilfe aus dem Jahr 2011.

Zu den Kreditempfängern gehörten Pa-kistan, Angola, Sri Lanka, Venezuela und mehr als ein Dutzend anderer Länder, die bei chinesischen Banken Kredite aufgenommen haben, um den Bau von Straßen, Eisenbahnen und Brücken im Rahmen von Chinas 1 Bill Dollar schwerer ?Belt and Road Initiative? zu finanzieren, heißt es in dem Papier. Insgesamt haben 22 Staaten eine Form der Nothilfe akzeptiert.

In einem Interview sagte Bradley Parks, geschäftsführender Direktor bei dem Forschungslabor AidData, dass er glaubt, dass die Rettungsbemühungen weitergehen werden, solange die Geldprobleme der verschuldeten Länder anhalten.

Die ?Neue Seidenstraße? ist eine Initiative des chinesischen Präsidenten Xi Jinping aus dem Jahr 2013. Das Großprojekt beschreibt ein Transportnetz, das an die alte Seidenstraße, auf der auch Marco Polo reiste, anknüpft. Zahlreiche Handelsrouten sollen auf Land- und Seewegen entstehen.

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