Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Vertiefte Partnerschaft mit Deutschland - immense Potenziale für Unternehmen

Erscheinungsdatum Website: 22.03.2023 14:45:04
Erscheinungsdatum Publikation: 23.03.2023

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Von Dr. Karin Funke-Rapp, GloNet Communications

FRANKFURT (NfA)--Brasilien ist mit 215 Mio Einwohnern und einer Fläche von 8,5 Mio qkm (Platz 5 der Erde) für die deutsche Wirtschaft mit über 1.500 Unternehmen vor Ort ein attraktiver Investitionsstandort. ?Derzeit ist Deutschland unser viertwichtigster Handelspartner und wir sehen, dass es hier ein oder zwei Plätze nach vorne rücken kann?, so der Präsident des Dachverbandes der brasilianischen Industrie Confederacao Nacional da Industria Robson Braga de Andrade bei der Eröffnung der 39. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage, die vom 13. bis 14. März in Belo Horizonte stattfanden.

Vom BDI- Präsidenten Siegfried Russwurm sowie vom Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck und dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, wurden diese Potentiale der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit in ihren Reden bestätigt. Die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien konzentrieren sich auf eine breite Palette von Waren und Dienstleistungen, darunter Maschinen, Fahrzeuge, Elektronik, Chemikalien, Pharmazeutika und Landwirtschaftsgüter. Beide Länder spielen eine Schlüsselrolle beim globalen Klimaschutz und bei der Umstellung der Volkswirtschaften hin zu grünen, nachhaltigen Modellen. ?Brasilien und auch Kolumbien haben immense Potenziale für erneuerbare Energien und können die globale Energiewende wesentlich voranbringen?, so Habeck. Dieses gelte besonders für die Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Vor Ort konnte sich die Delegation einen Eindruck verschaffen, wie der Transformationsprozess auch mit deutscher Technologie ermöglicht wird: Beim Hersteller für Kompressoren Neuman & Esser, einem Familienunternehmen aus Aachen, das in Belo Horizonte 12 Mio Euro in die Herstellung von Elektrolyseuren investiert hat, führte der geschäftsführende Gesellschafter Alexander Peters durch die Produktionshalle und betonte gleichzeitig, dass in den USA, China und vielen anderen Regionen der Welt eine enorme staatliche Unterstützung zu erkennen ist und daher Europa viel schneller die besten Bedingungen für den ?Green Deal? auf den Weg bringen sollte.

Thematisiert wurde ebenfalls, dass Brasilien und Deutschland einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften haben. Gero Schulze Isfort, Geschäftsführer bei Krone, einem im Emsland ansässigen Hersteller für Erntemaschinen, der als Teil der Wirtschaftsdelegation die Reise begleitet hat: ?Vor diesem Hintergrund haben wir uns gemeinsam mit unserem brasilianischen Partner Bouwman entschieden, in ein Aus- und Weiterbildungszentrum für unsere südamerikanischen Kunden zu investieren, um mehr Sicherheit, Effizienz, Kosten- und Abfallreduzierung beim Einsatz mit unseren Maschinen zu erzielen.?

Mit Blick auf den Wettbewerb mit China wurde auf der Reise mehrfach die Notwendigkeit einer baldigen Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens hervorgehoben, das den Handel zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten erleichtern soll. Ebenso standen auf der Agenda das bilaterale Doppelbesteuerungsabkommen zwischen beiden Ländern sowie der Klimaschutz.

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