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FSB und CPMI gründen Taskforces für grenzüberschreitende Zahlungen

Erscheinungsdatum Website: 24.02.2023 18:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 27.02.2023

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FRANKFURT (Dow Jones)--Das Financial Stability Board (FSB) und der Ausschuss für Zahlungs- und Marktinfrastrukturen (CPMI) wollen zwei Taskforces aus Vertretern der Finanzindustrie gründen, um die Arbeiten zur Verbesserung grenzüberschreitender Zahlungen zu beschleunigen. In einem Bericht an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) nennt der FSB drei Arbeitsschwerpunkte:

1. Interoperabilität und Erweiterung der Zahlungssysteme

Der Zugang zu Echtzeit-Brutto-Zahlungsverkehrssystemen (RTGS), ihre Interoperabilität und ihre Betriebszeiten sollen erweitert werden. Es sollen Transaktionen zwischen Banken und anderen Dienstleistern ermöglicht werden, ohne dass diese am gleichen Zahlungssystem teilnehmen oder Intermediäre nutzen müssen. Zentralbanken sollen sich in einem Forum über Praktiken austauschen.

2. Rechtlicher, regulatorischer und aufsichtlicher Rahmen

Es soll ein effizienter rechtlicher, regulatorischer und aufsichtlicher Rahmen geschaffen werden, der für die Sicherheit und Integrität grenzüberschreitender Zahlungen sorgt. Hierzu soll die Konsistent der Regulierung und Beaufsichtigung von Banken und Nicht-Banken verbessert werden. Endkunden sollen besser informiert werden und die Regeln zur Vermeidung von Geldwäsche sowie Terrorfinanzierung (AML/CFT) sollen angewandt werden.

3. Grenzüberschreitender Datenaustausch und Nachrichtenstandards

Grenzüberschreitender Datenaustausch soll ermöglicht und die Nutzung standardisierter Nachrichtenformate bei grenzüberschreitenden Zahlungen verstärkt werden. Dazu gehören eine bessere Interaktion zwischen Datenrahmen und grenzüberschreitenden Zahlungen, die Fertigstellung der ISO 20022-Harmonisierungsanforderungen und die Förderung ihrer praktischen Umsetzung.

Erwähnt werden außerdem eine bessere API-Harmonisierung für den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr und die Sondierung der verstärkten Nutzung der Rechtspersonenkennung (LEI) im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr.

"Die erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert eine breitere Zusammenarbeit", schreibt der FSB in einer Mitteilung. Um dies zu erleichtern, würden FSB und CPMI zwei Taskforces für die Industrie einberufen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank würden technische Unterstützung für Länder außerhalb der G20 bereitstellen.

Grenzüberschreitende Zahlungen dauern derzeit lange und sind zudem teuer. Die G20 wollen auf diesem Gebiet eine rasche Besserung - vor allem, weil sie der Konkurrenz von Krypto-Anbietern begegnen wollen.

DJG/hab/apo/27.02.2023

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