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Henkel: Streben Verkauf des Russlandgeschäfts im 1. Quartal an

Erscheinungsdatum Website: 10.02.2023 15:05:02
Erscheinungsdatum Publikation: 13.02.2023

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DÜSSELDORF (Dow Jones)--Henkel ist CEO Carsten Knobel zufolge in finalen Gesprächen zum Verkauf des Russlandgeschäfts und strebt "einen Abschluss im ersten Quartal an". Wie Knobel der Wirtschaftswoche in einem Interview sagte, wird wahrscheinlich ein Konsortium aus russischen Investoren den Zuschlag bekommen. "Am Anfang des Prozesses waren noch einige internationale Interessenten dabei. Mittlerweile aber läuft es auf russische Käufer hinaus", zitiert das Magazin den CEO in einer Vorab-Zusammenfassung des Interviews. "Wegen der Vielfalt und Größe unseres Geschäfts erwarten wir auch, dass eher ein Konsortium aus verschiedenen Erwerbern zum Zuge kommen wird."

Je nach Verkaufspreis könnten Knobel zufolge weitere Wertberichtigungen erforderlich werden. 200 Millionen Euro hat der Konzern auf sein Russlandgeschäft bereits abgeschrieben. In seinen Büchern bewertet Henkel die Russlandaktivitäten laut Knobel noch mit rund 500 Millionen Euro. "Weitere Berichtigungen hängen davon ab, wie hoch der Kaufpreis sein wird."

Ursprünglich sollte das Russland-Geschäft bis Ende 2022 verkauft sein. Knobel zufolge ist der Verkaufsprozess "sehr komplex". Es gebe eine Vielzahl Auflagen der russischen Behörden, "die sich auch ständig ändern", sagte Knobel dem Magazin.

Zum 1. Januar 2023 hat Henkel die Russland-Geschäftsbereiche abgespalten, sie agieren seitdem unabhängig unter dem Namen Lab Industries, nur damit ist eine Übertragung an einen anderen Eigentümer möglich.

Henkel hatte sich im April entschlossen, seine Geschäftsaktivitäten in Russland und Belarus einzustellen. Der Exit folgt einem strukturierten Prozess, innerhalb dessen Geschäfte eingestellt oder Teile verkauft werden sollen. Es geht um elf Werke und 2.500 Beschäftigte, mit 1 Milliarde Euro Umsatz rund 5 Prozent des Konzern-Jahresumsatzes 2021. chem

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