Ostwirtschaftsreport

Der Newsletter "Ostwirtschaftsreport" fasst wöchentlich die wichtigsten Nachrichten für die osteuropäischen Märkte zusammen. Er enthält Analysen, Statistiken, Marktberichte und Hintergrundinfos zu den unterschiedlichsten Themen und Branchen. Die Berichterstattung deckt die Regionen Mittel- und Osteuropa, Südosteuropa, Russland und die GUS-Republiken ab und ist mit informativen Fotos sowie Charts angereichert. Zudem liefert der Newsletter weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern.

Ost-Ausschuss: Russland leidet unter Sanktionen stärker als Deutschland

Erscheinungsdatum Website: 24.11.2022 16:09:22
Erscheinungsdatum Publikation: 25.11.2022

zurück zur Übersicht

BERLIN (Dow Jones)--Die Sanktionen gegen Russland wirken mittelfristig und treffen nach Ansicht des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft die dortige Wirtschaft stärker als die deutschen Unternehmen. Der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms, sagte im ARD-Morgenmagazin, die Mehrzahl der deutschen Firmen unterstütze die Sanktionen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs in der Ukraine, auch wenn diese natürlich große Auswirkung auf die deutschen Unternehmen hätten.

"Trotzdem würde ich sagen: Russland leidet mehr unter den Sanktionen als die deutsche Wirtschaft", sagte Harms. "Die Sanktionen entfalten ihre Wirkungen natürlich mittelfristig. Es war von Anfang an eine Illusion zu glauben, dass Putin durch die Sanktionen unmittelbar gezwungen wird, den Krieg zu beenden. Aber gerade die Technologieabhängigkeit Russlands - das ist, glaube ich, das schärfste Schwert, was wir haben. Das raubt Russland mittelfristig jeder Entwicklungsperspektive."

Die hohen Energiekosten seien für die deutsche Wirtschaft aber ein Problem, und die Sorge sei vor allem in der Grundstoffindustrie sehr stark. Dies treffe besonders für die chemische Industrie zu, die gegenüber Harms beklage, dass sie in Deutschland wegen der hohen Energiekosten nichts mehr verdienen könne. Der große Vorteil der deutschen Wirtschaft sei aber, dass sie weltweit diversifiziert sei und dies abfedern könne. Man müsse nun die Energiewende forcieren. "Da ist einfach der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern die richtige Antwort. Je schneller wir das hinbekommen, desto besser werden wir auch die Grundstoffindustrien erhalten können", sagte Harms.

zurück zur Übersicht