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AFS: Banken sollen sich auf signifikant geänderte Risikolage einstellen

Erscheinungsdatum Website: 14.10.2022 19:55:03
Erscheinungsdatum Publikation: 17.10.2022

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BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Finanzinstitute seien insgesamt gut kapitalisiert, sollten sich aber auf eine signifikant geänderte Risikolage einstellen. Das geht aus einer Mitteilung des Ausschusses für Finanzstabilität (AFS) hervor, wie die Finanzaufsicht Bafin mitteilte. Der AFS äußert sich in seiner Mitteilung demnach zur Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds, gesteigerten Risiken und zur Sicherstellung der Resilienz des deutschen Finanzsektors. Eine ausreichende Risikovorsorge sei wichtig, damit die Finanzinstitute mögliche Rückschläge in einem herausfordernden Umfeld besser verkraften könnten, betonte das Gremium.

Das Anfang 2022 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) verkündete Maßnahmenpaket sei ein wichtiger Beitrag, um die Widerstandsfähigkeit der deutschen Finanzinstitute zu bewahren und zu erhöhen. Durch die Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers und eines sektoralen Systemrisikopuffers für mit Wohnimmobilien besicherte Kredite sei in Deutschland bereits Eigenkapital im System konserviert worden.

Die Kapitalpuffer hätten die Kreditvergabe nach Einschätzung des AFS nicht beeinträchtigt. "Das zeigt sich an der seit Beginn des Jahres gestiegenen Kreditvergabe", hieß es in dem Bericht. "Die Maßnahmen tragen perspektivisch dazu bei, dass das Finanzsystem auch bei krisenhaften Entwicklungen seine Funktionen erfüllen kann." Bei Bedarf könne die Bafin Puffer kurzfristig anpassen. "Dies ist aktuell nicht angezeigt", betonte der Ausschuss aber.

Die Einschätzung des AFS ist den Angaben zufolge eine Reaktion auf eine Warnung des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (European Systemic Risk Board - ESRB) von Ende September zu Verwundbarkeiten des Finanzsystems der Europäischen Union an die Behörden der Mitgliedsstaaten.

DJG/ank/mgo/17.10.2022

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