Märkte der Welt

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Omikron durchkreuzt so manchen IPO-Plan

Erscheinungsdatum Website: 12.01.2022 15:55:04
Erscheinungsdatum Publikation: 13.01.2022

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Digitale Roadshows und weniger Feuerlichkeiten / Von Corrie Driebusch

NEW YORK (Dow Jones)--Ein neues Jahr hat begonnen, doch für die Börsen und die Unternehmen, die dort ihr Debüt feiern wollen, fühlt es sich an wie ein Déjà-vu. Die Omikron-Welle hat dafür gesorgt, dass Unternehmen, die für Börsengänge vorgesehen sind, ihre Pläne überdenken und in einigen Fällen ihren Weg aufs Parkett verschieben.

Derweil kehren viele Unternehmen und Banken zur Telearbeit zurück. Anders als im Frühjahr 2020 sind Börsen, Banker und Händler jedoch darauf vorbereitet, Börsengänge aus der Ferne zu starten. Roadshow-Präsentationen von Unternehmen vor Investoren über Computerbildschirme statt in Konferenzräumen sind jetzt die Norm. Auch Händler sind es gewohnt, von ihrem Küchentisch aus zu arbeiten, statt auf dem Börsenparkett.

Die Führungskräfte der in Los Angeles ansässigen Online-Banking-App Dave hatten eigentlich vor, zu einer großen Feier anlässlich des Börsendebüts am vergangenen Donnerstag nach New York zu reisen. Dann aber schwenkten sie angesichts des rasanten Anstiegs der Covid-19-Infektionszahlen um. "Die Nasdaq schickte uns das Podium, und wir bauten es in unserem Hauptquartier nach, wo wir das Unternehmen gegründet hatten", so Jason Wilk, Chief Executive. "Damit schloss sich für uns der Kreis."

Banker, Börsen-Mitarbeiter und andere mit tieferem Einblick in die Unternehmen, die 2022 Börsengänge hegen, sagten bereits, dass Omikron einige IPO-Pläne Anfang Januar über den Haufen wirft. Wahrscheinlich spielen noch weitere Faktoren eine Rolle: ein volatiler Aktienmarkt und eine schwache IPO-Performance in jüngster Zeit.

Trotz rekordverdächtiger IPO-Emissionen im Jahr 2021 hatten die Debütanten zu kämpfen. Bis Ende Dezember wurden fast zwei von drei Unternehmen, die im vergangenen Jahr an die Börse gingen, unter ihrem IPO-Preis gehandelt.

Für dieses Jahr sind wieder zahlreiche Börsengänge in Aussicht. Unternehmen wie Reddit und der Lebensmittelhersteller Chobani stehen kurz davor.

Trotz der jüngsten Covid-19-Welle schrecken nicht alle Führungskräfte vor persönlichen Veranstaltungen zurück. Am Freitag läutete der CEO des Raketenherstellers Virgin Orbit die Eröffnungsglocke an der Nasdaq. Und es waren nicht nur Führungskräfte, die Virgin Orbit mitgebracht hatte: Trotz eines Schneesturms stellte das Unternehmen eine seiner Modellraketen in Originalgröße mitten auf dem Times Square auf. Mit dem groß angelegten Event wurde die Fusion von Virgin Orbit mit einem Akquisitionszweckunternehmen gefeiert. Einer wurde jedoch auffallend vermisst: Firmengründer Richard Branson war nicht da. Kurz darauf gab er bekannt, dass er positiv auf Covid-19 getestet wurde.

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