Euro Intern

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Bund mit Rekorderlös im Emissionshandel von 12,5 Milliarden Euro

Erscheinungsdatum Website: 07.01.2022 18:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 10.01.2022

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BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr einen Rekorderlös aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten erzielt. Laut Umweltbundesamt nahm der Bund durch den Verkauf von CO2-Verschmutzungsrechten insgesamt 12,5 Milliarden Euro ein. Der Erlös fließt in den Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung und kann so neue Spielräume zur staatlichen Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen eröffnen. Außerdem sollen die Erlöse genutzt werden, um anteilig die Stromkosten in Deutschland zu stabilisieren.

Auf 5,3 Milliarden Euro verdoppelt haben sich 2021 im Jahresvergleich die Einnahmen aus dem europäische Emissionshandel, der mit der Auktion von Verschmutzungsrechten zum Ziel hat, die Treibhausgasemissionen von Kraftwerken, Industrieanlagen und des innereuropäischen Luftverkehrs zu begrenzen. Außerdem wurden durch den Verkauf von Verschmutzungsrechen beim neuen nationalen Emissionshandelssystem, das seit 2021 die Sektoren Wärme und Verkehr umfasst, rund 7,2 Milliarden Euro erzielt.

"Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung leisten einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der Energiewende, finanzieren Klimaschutzprojekte und werden außerdem zur Entlastung der Verbraucher genutzt", sagte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. "Damit zeigen wir, dass ?Klimaschutz? und sozialer Ausgleich Hand in Hand gehen können. Dies kann und muss auch mit weiter steigenden CO2-Preisen möglich sein."

Im europäischen Emissionshandel wurden 2021 insgesamt rund 101 Millionen Emissionsberechtigungen im Gesamtwert von über 5,3 Milliarden Euro für Deutschland an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig versteigert, so das Umweltbundesamt. Aufgrund der sinkenden Maximalmenge insgesamt handelbarer Zertifikate (dem "Cap") im Emissionshandel seien das 6 Millionen Emissionsberechtigungen weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig stiegen die Einnahmen jedoch um mehr als 2 (2020: 2,66) Milliarden Euro, was an dem gestiegenen Durchschnittserlös pro Berechtigung liegt. Dieser hat sich von 24,61 Euro auf 52,50 Euro mehr als verdoppelt. Seit Beginn der Versteigerungen 2010 wurde dabei am 17. Dezember mit 82,25 Euro der höchste Preis bei einer deutschen Auktion erzielt, wie das Umweltbundesamt erklärte.

Im nationalen Emissionshandelssystem wurden laut der Behörde seit Verkaufsbeginn im Oktober 2021 insgesamt rund 287 Millionen Verschmutzungszertifikate zu einem Festpreis von je 25 Euro im Gesamtwert von rund 7,2 Milliarden Euro an der EEX verkauft.

Bis 2022 sind zunächst nur die Hauptbrennstoffe Benzin, Diesel, Heizöl, Flüssig- und Erdgas Teil des nationalen Emissionshandelssystems. Ab 2023 fallen auch alle weiteren Brennstoffe darunter, wie etwa auch Kohle. Im Rahmen des nationalen Emissionshandelssystems galt im vergangenen Jahr ein gesetzlich festgelegter Festpreis 25 Euro pro Tonne CO2. Dieser wird bis 2025 schrittweise auf 55 Euro ansteigen und ab 2026 in ein Auktionsverfahren übergehen.

DJG/aat/smh/10.01.2022

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