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Altmaier lehnt Staatsbeteiligung bei Thyssenkrupp ab

Erscheinungsdatum Website: 07.10.2020 17:00:03
Erscheinungsdatum Publikation: 08.10.2020

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BERLIN (Dow Jones)--Ein Einstieg des Staates beim kriselnden Stahlproduzenten Thyssenkrupp ist für Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) keine Option. Er sei überzeugt, "dass die Probleme der Stahlindustrie nicht in erster Linie mit Staatsbeteiligungen gelöst werden können", sagte Altmaier in Berlin nach den Beratungen der EU-Energieminister. Nötig seien vielmehr Konzepte, wie die Unternehmen der Branche auf dem Weg zum klimaneutralen Stahl begleitet werden könnten. Die Regierung sei auch bereit, entsprechende Investitionen zu unterstützen.

Zuvor hatte die Gewerkschaft IG Metall mit Blick auf die Krise des Konzerns eine Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen und einen staatlichen Schutzschirm gefordert. Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bewertete den Vorschlag skeptisch und verwies auf die Milliarden der Bundesregierung, mit denen die Hersteller beim Übergang zum grünen Stahl gefördert werden. "Das sollte erst einmal der erste Anknüpfungspunkt sein, das Unternehmen in seiner Substanz beim Wandel zu einer neuen Technologie zu unterstützen", sagte Laschet. "Deshalb stehen staatliche Beteiligungen derzeit nicht auf der Tagesordnung."

S & P senkt Thyssenkrupp-Ratingausblick von positiv auf stabil

Die Ratingagentur S & P wird die Kreditwürdigkeit von Thyssenkrupp auch nach den Milliardenzuflüssen aus dem verkauften Aufzugsgeschäft in nächster Zeit nicht hochstufen. Operative Leistung und Cashflow hätten sich in der Corona-Pandemie erheblich schwächer entwickelt als erwartet, heißt es in einer Mitteilung von S & P, derzufolge der Ausblick auf stabil von positiv gesenkt wurde. Die Agentur rechnet damit, dass sich die Mittelabflüsse im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr auf 5,7 Milliarden Euro belaufen werden - und nicht nur auf 1,8 Milliarden wie bislang prognostiziert.

Durch den Verkauf der Sparte Elevator für 17,2 Milliarden Euro habe der Konzern allerdings ausreichend Geld in der Kasse, die Abflüsse zu schultern. S & P will sich das Rating nach Vorlage der Jahresbilanz und weitere Einzelheiten zur künftigen Strategie noch einmal ansehen. S & P bewertet Thyssenkrupp aktuell mit BB-, das ist die niedrigste Stufe der als spekulativ bewerteten Anlagen.

ma

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