Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Deutschland: Hoffnung auf schnelle Erholung schwindet

Erscheinungsdatum Website: 28.09.2020 15:30:02
Erscheinungsdatum Publikation: 29.09.2020

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Corona sorgt noch immer für Unsicherheit

BERLIN (NfA/Dow Jones)--Im Maschinenbau ist die zwischenzeitliche Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung einer leicht gestiegenen Skepsis gewichen. Eine Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unter 522 Mitgliedsunternehmen ergab, dass gerade einmal 18% der Unternehmen bereits im kommenden Jahr eine Rückkehr auf das Umsatzniveau von 2019 erwarten. Mitte Juni waren es noch mehr als 30%.

"Zuletzt hat sich die konjunkturelle Dynamik im Maschinenbau wieder etwas abgeschwächt, ein 'V' scheint zunehmend unwahrscheinlich. Viele Unternehmen rechnen mit einem länger andauernden, fragilen Weg aus der Krise und richten ihre Unternehmensstrategie danach aus", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Seit Ende Mai sei der Anteil der Unternehmen mit gravierenden Auftragseinbußen und Stornierungen zwar sukzessive von 45 auf 28% gesunken. Dennoch mache die anhaltende Auftragsflaute vielen Maschinen- und Anlagenbauern weiterhin zu schaffen. Vier von fünf Unternehmen erwarten nachfrageseitig auch in den nächsten drei Monaten keine Besserung.

"Damit sind die Betriebe sogar etwas pessimistischer als Anfang Juli, als immerhin 26% mit einer Aufhellung in den Folgemonaten rechneten", so der VDMA-Chefvolkswirt. Es gibt jedoch mit einem Anteil von 13% auch einige Maschinen- und Anlagenbauer, die bislang weitgehend gut durch die Krise gekommen sind und voraussichtlich 2020 keine Umsatzrückgänge verbuchen werden.

Als größtes Abwärtsrisiko für die jüngst begonnene konjunkturelle Belebung sehen fast zwei Drittel der befragten Unternehmer eine zweite Welle bei den Corona-Infektionen. Der VDMA forderte daher, dass es trotz steigender Ansteckungszahlen in vielen wichtigen Märkten gelingen müsse, flächendeckende Lockdowns unbedingt zu vermeiden.

"Statt eines erhofften Aufschwungs droht sonst eine Verschärfung der Krise. Die zügige Entwicklung eines Impfstoffs könnte zusätzlich für Entlastung sorgen", warnte Wiechers.

Die große Unsicherheit wirkt sich auch negativ auf die eigene Investitionsbereitschaft der Maschinen- und Anlagenbauer aus, wie der VDMA mitteilt. Im Vergleich zum Krisenjahr 2020 erwarten 37% der Betriebe für 2021 nur geringe Investitionszuwächse von 0 bis plus 10%. Über 40% der Unternehmen planen ihre gesamten Investitionen in Deutschland. ?Kleine Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 50 Mio Euro sehen dabei 82% ihrer geplanten Investitionen in Deutschland vor, während Großunternehmen mit einem entsprechenden Umsatz von mehr als 1 Mrd Euro 43% ihrer Investitionen hierzulande tätigen wollen?, erläutert Wiechers.

Fast jedes vierte Maschinen- und Anlagenbauunternehmen hat zudem einen weitergehenden Personalabbau in die Wege geleitet oder plant dies in absehbarer Zeit. "Neben Kurzarbeit (64%) und Einstellungsstopps (62) planen etwa drei Viertel der angesprochenen Unternehmen einen Stellenabbau im Umfang von 5 bis 15% der Gesamtbelegschaft?, erläutert der VDMA-Chefvolkswirt.

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