Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Boris Johnsons unlösbare Aufgabe

Erscheinungsdatum Website: 09.09.2020 14:00:08
Erscheinungsdatum Publikation: 10.09.2020

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Wieder einmal steht die unendliche Ge-schichte der Brexit-Verhandlungen zwischen London und Brüssel vor dem Scheitern. Stein des Anstoßes sind diesmal die Absichten der Tory-Regierung die Regulierung staatlicher Subventionen für die Privatwirtschaft unabhängig vom Handelsabkommen mit der EU zu machen. In Brüssel stößt dieser Vorstoß erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe, da die Kommission Wettbewerbsverzerrungen befürchtet.

Das ironische ist, dass die Wirtschaftsliberalen Tory-Regierungen seit den1980er-Jahren nicht müde wurden, die Subventionspolitik der EU zu kritisieren, mit der der freie Wettbewerb behindert und das Vereinigte Königreich als EU-Nettozahler benachteiligt worden sei. Johnsons Post-Brexit-Wirtschaftspolitik ist nun anscheinend eine, die derer der EU nicht unähnlich ist. Dazu kommen die Pläne für Sonderwirtschaftszonen an den Häfen des Landes - eigentlich ein klassisches Werkzeug von Entwicklungsländern. Die Regierung scheint zu wissen, dass es ein unabhängiges Großbritannien auf den Weltmärkten schwer haben wird und setzt daher auf eine aktive Industriepolitik, die mit einem Handelsabkommen der EU aber nur schwer zu vereinen sein wird, will man die Brexiteers unter den Wählern nicht bitter enttäuschen.

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