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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

BMW will bis 2030 CO2-Emission pro Fahrzeug um ein Drittel senken

Erscheinungsdatum Website: 27.07.2020 16:25:02
Erscheinungsdatum Publikation: 28.07.2020

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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem Bündel an Maßnahmen will der Autobauer BMW die klimaschädlichen CO2-Emissionen seiner Fahrzeuge bis 2030 um jeweils mindestens ein Drittel senken. Dabei wird der komplette Lebenszyklus eines Autos berücksichtigt, wie der Münchner Autobauer verkündete - von der Lieferkette über die Produktion bis zum Ende der Pkw-Nutzung.

BMW-Chef Oliver Zipse sprach bei Vorstellung des Vorhabens von einem "detaillierten 10-Jahresplan mit jährlichen Zwischenzielen", an dem sich Vorstand und Top-Management messen lassen wollen und dessen Fortschritte sich auch in der Vergütung niederschlagen soll.

In der Fahrzeugproduktion will BMW bis 2030 nochmal 80 Prozent des Kohlendioxids einsparen, der im vergangenen Jahr angefallen ist. Hier hatte BMW die Emissionen seit 2006 schon um mehr als 70 Prozent gesenkt. So sollen mit verstärkter Digitalisierung Energie und Bauteile effizienter eingesetzt werden. Weltweit soll an den BMW-Standorten in Ernuerbare Energiequellen investiert werden. Alle verbleibenden CO2-Emissionenwird der Konzern ab 2021 durch Zertifikate neutralisieren.

Binnen zehn Jahren will BMW mehr als 7 Millionen Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben, die mit elektrischen Antrieben ausgerüstet sind, zwei Drittel davon sogar ausschließlich. Zipse sagte, es gehe darum, die Fahrzeuge mit Hardware und Software "nicht nur begehrlich zu machen, sondern mit ihnen gleichzeitig einen Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten." 2023 wolle man wenigstens 12 vollelektrische Fahrzeuge im Angebot haben.

Damit die Besitzer von Plug-in-Hybriden tatsächlich größere Strecken auch elektrisch fahren, schaltet eine eDrive-Zones-Technologie in rund 80 europäischen Städten automatisch auf den rein elektrischen Antrieb um, sobald sie dort in eine vordefinierte Umweltzone einfahren.

Um ein Fünftel senken will der Konzern in den nächsten Jahren auch die CO2-Emissionen bei der energieintensive Herstellung von Hochvoltspeichern für E-Autos - bei steigenden Produktionszahlen. Helfen soll sdabei die Auswahl geeigneter Lieferanten. Deren CO2-Footprint werde Kriterium bei der Auftragsvergabe, verspricht BMW. "Unser Anspruch ist es, die nachhaltigste Lieferkette der gesamten Branche sicherzustellen", sagte Vorstandschef Zipse.

Auch soll der Anteil von Sekundärmaterialien in Fahrzeugen von BMW bis 2030 "deutlich" steigen; als kritisch werden von BMW in dieser Hinsicht die Hochvoltspeicher für E-Autos gesehen. Mit dem deutschen Recycling-Spezialisten Duesenfeld sei ein Verfahren entwickelt worden, 96 Prozent einer Batterie wiederverwertet werden kann. Welche Recyclinganteile BMW in der Produktion anstrebt, wurde nicht mitgeteilt.

Damit die wohlklingenden Pläne - gerade in der Lieferkette - nicht nur auf dem Papier, sondern auch wirklich umgesetzt werden, will BMW die Blockchain-Technologie einsetzen. Damit speziell könnten kritische Rohstoffe vollständig von der Mine bis zur Schmelze zurückverfolgt werden, heißt es in der Mitteilung abschließend.

ma

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