Maschinen & Fahrzeuge

"Maschinen & Fahrzeuge" - Schon am Vorabend wissen Sie, was am nächsten Morgen die Branche bewegt 

Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

EY: Keine rasche Erholung auf Automarkt in Sicht

Erscheinungsdatum Website: 19.05.2020 15:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.05.2020

zurück zur Übersicht

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem massiven Einbruch auf dem europäischen Automarkt im April rechnet Ernst & Young (EY) im Mai EU-weit mit einem Rückgang um etwa 50% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Markt dürfte sich wegen der Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen zwar leicht stabilisieren, so die Beratungsgesellschaft. Dass die Kunden wieder in Scharen in die Showrooms strömen, sei aber nicht zu erwarten. Denn zunehmend zeigten sich die massiven konjunkturellen Folgen der Pandemie.

Angesichts des massiv verschlechterten Konsumklimas mahnt EY-Partner Peter Fuß rasche Entscheidungen über konjunkturstützende Maßnahmen, insbesondere über die viel diskutierte Kaufprämie in Deutschland an. "Die derzeitige Hängepartie und die langwierigen Diskussionen über die Ausgestaltung einer etwaigen Prämie führen aber dazu, dass potenzielle Käufer lieber abwarten und die Kaufentscheidung verschieben, bis Klarheit über die Fördermaßnahmen geschaffen ist", so Fuß. Das Thema Kaufprämie entwickele sich derzeit zu einer zusätzlichen Belastung des deutschen Neuwagenmarktes.

Für Deutschland rechnet Fuß dieses Jahr mit einem Rückgang des Neuwagenmarktes um bestenfalls 15% - allerdings nur, wenn rasch eine Kaufprämie eingeführt werde. EU-weit sei hingegen mit einem deutlich stärkeren Rückgang von mindestens 35% auszugehen.

Dieser historische Einbruch werde massive Folgen für die europäische Automobilindustrie haben. "Die Branche wird mittelfristig mit massiven Überkapazitäten umgehen müssen, denn auch im kommenden Jahr werden wir noch mit den konjunkturellen Nachwehen dieser Krise kämpfen - selbst wenn die Pandemie dann vorüber sein sollte", warnt Fuß. ma

zurück zur Übersicht