Russland Aktuell

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Keine Getreide-Exporte bis Anfang Juli

Erscheinungsdatum Website: 27.04.2020 12:00:02
Erscheinungsdatum Publikation: 28.04.2020

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MOSKAU (AFP)--Der weltweit führende Weizen-Exporteur Russland setzt seine Getreide-Exporte bis Anfang Juli aus. Die weltweiten Lieferungen mehrerer Getreidesorten, darunter Weizen, Roggen, Gerste und Mais werden bis zum 1. Juli gestoppt, wie das russische Landwirtschaftsministerium mitteilte. Russland hatte Anfang April beschlossen, seine Getreide-Exporte bis zum 30. Juni auf 7 Mio t zu begrenzen. Die Quote sei nun aber "völlig ausgeschöpft", hieß es in der Erklärung.

Von dem Exportstopp sind demnach alle Nicht-Mitgliedstaaten der von Moskau dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion betroffen, zu der neben Russland Armenien, Belarus, Kasachstan sowie Kirgistan gehören. In der Ministeriumserklärung gab es keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Mehrere internationale Organisationen hatten die zuvor beschlossenen Handelsbegrenzungen scharf kritisiert, darunter die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, die Welthandelsorganisation sowie die Weltgesundheitsorganisation. Diese befürchteten, dass die Beschränkungen angesichts der Pandemie zu Lebensmittelknappheit führen könnten.

Die jüngste Entscheidung dürfte die ohnehin schon hohen Preise auf dem Weltmarkt weiter in die Höhe treiben. Erst am Freitag wurde eine Tonne Weichweizen auf der Mehrländerbörse Euronext zur nächsten Frist im Mai zu 199 Euro gehandelt, eine Tonne Mais im Juni zu 165,75 Euro.

Russland ist der weltweit größte Exporteur von Weizen sowie einer der wichtigsten Getreideproduzenten und -exporteure. Im Agrarjahr 2018/19 exportierte das Land nach Angaben der Nachrichtenagentur "RIA Nowosti" insgesamt 43,3 Mio t Getreide, darunter mehr als 35 Mio t Weizen.

Der Kreml hatte bereits Mitte März angedeutet, dass Moskau im Zuge der Corona-Pandemie die Einführung von Exportbeschränkungen für bestimmte Nahrungsmittel erwäge, um die Stabilität des nationalen Marktes zu gewährleisten.

rus/28.4.2020

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