Asien Aktuell

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15% der deutschen Exporte gehen in die Region

Erscheinungsdatum Website: 26.02.2020 12:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 27.02.2020

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Der Motor der Weltwirtschaft gerät ins Stocken

HAMBURG (asi)--Wie der Ostasiatische Verein (OAV) in einer Mitteilung erklärte, hat der deutsche Handel mit der Region Asien-Pazifik 2019 mit einem Plus von 1,3% gegenüber dem Vorjahr nur leicht zugenommen. In den vergangenen drei Jahren lag das Wachstum noch bei durchschnittlich 6,3%. Die abgekühlte Weltkonjunktur trifft somit auch den deutschen Asienhandel. Gleichzeitig lag der Anstieg des Handels mit der Region noch leicht über dem Wachstum des deutschen Handels mit der Welt (plus 1%). Der Anteil der Region Asien-Pazifik am deutschen Außenhandel erhöhte sich infolgedessen leicht auf 17,2%. Knapp 15% der deutschen Exporte gehen in die Region Asien-Pazifik.

Der bilaterale Handel mit der Region erreichte im letzten Jahr ein Volumen von fast 418 Mrd Euro (2018: 412,7 Mrd). Exporten in Höhe von fast 200 Mrd (plus 0,7%) standen Importen von 218,2 Mrd Euro gegenüber (plus 1,8%). Das deutsche Handelsbilanzdefizit erhöhte sich infolge der stärker gestiegenen Einfuhren auf 18,4 Mrd. Die wichtigsten Handelspartner in der Region bleiben China, Japan, Südkorea, Indien und Taiwan.

Der Handel mit dem Reich der Mitte erreichte im vergangenen Jahr mit 205,7 Mrd Euro einen neuen Höchststand (plus 6,4 Mrd). China war mit einem Anteil von 8,5% am deutschen Außenhandel zum vierten Mal infolge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Sowohl die deutschen Exporte (96,0 Mrd, plus 3,1%) als auch die Importe (109,7 Mrd, plus 3,3%) konnten erneut zulegen, wenn auch im geringeren Maße als im Vorjahr. Das deutsche Handelsbilanzdefizit erhöhte sich im vergangenen Jahr leicht auf 13,7 Mrd Euro.

Japan bleibt Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner in der Region sowie Nummer 15 weltweit. Der Warenaustausch belief sich im letzten Jahr auf 44,6 Mrd Euro. Trotz eines Anstiegs der EU-Exporte (6,3%) infolge des am 1. Februar 2019 in Kraft getretenen Freihandelsabkommens zwischen der EU und Japan konnten die deutschen Ausfuhren im Vergleichszeitraum jedoch nur um 1,1% (217 Mio) zulegen. Japan führte im letzten Jahr Güter im Wert von auf 20,6 Mrd aus Deutschland ein. Die Einfuhren aus Japan stiegen ebenfalls leicht um 0,9% auf 23,9 Mrd Euro. Leicht rückläufig waren die Exporte nach Südkorea (0,3%), wohingegen die koreanischen Ausfuhren nach Deutschland leicht zunahmen (1,9%). Das Handelsvolumen mit Deutschlands drittgrößtem Handelspartner betrug 2019 fast 30 Mrd Euro.

Die positiven Wachstumsraten der letzten Jahre des Handels mit den südasiatischen Nationen konnten im vergangenen Jahr nicht aufrechterhalten werden. Die deutschen Exporte nach Indien (4,5%), Bangladesch (1,3) und Sri Lanka (9,7) gingen im vergangenen Jahr relativ stark zurück. Auf der anderen Seite stiegen die Importe aus den genannten Ländern in vergleichbarem Maße (Indien 5,2%, Bangladesch 2,2, Sri Lanka 7,5). Indien bleibt mit einem bilateralen Handelsvolumen von 21,3 Mrd Euro die Nummer Vier für den deutschen Asienhandel in der Region.

Ebenso rückläufig war der deutsche Warenaustausch mit der südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN). Sowohl die Ex- als auch die Importe hatten mit 1,3 beziehungsweise 1,9% ein leichtes Minus zu verbuchen. Das Handelsvolumen mit ASEAN belief sich auf insgesamt 68,5 Mrd Euro. Verantwortlich war ein verhältnismäßig starker Rückgang des Warenaustauschs mit Singapur (Exporte 8,3%, Importe 12,4), der zum Teil auf eine Kontraktion des singapurischen Außenhandels 2019 zurückgeführt werden kann. Das Handelsvolumen mit Singapur ging um 1,4 Mrd auf 13 Mrd Euro zurück. Positiv entwickelten sich hingegen die Exporte nach Myanmar (24,5%), Malaysia (7,2) und Vietnam (4,3). Es wird erwartet, dass das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU, das bereits am 12. Februar 2020 vom EU-Parlament gebilligt worden ist, die Handelsbeziehungen mit Vietnam weiter beflügeln wird.

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