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Covestro halbiert Quartalsgewinn

Erscheinungsdatum Website: 19.02.2020 16:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.02.2020

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LEVERKUSEN (Dow Jones)--Der Werkstoffhersteller Covestro hat im vierten Quartal einen herben Gewinneinbruch verzeichnet. An seinem Versprechen einer stabilen Dividende hält der DAX-Konzern aber fest: Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 2,40 Euro je Anteil erhalten, Analysten hatten eine Reduzierung um 1 Cent erwartet. Für das neue Jahr gibt es keine Zeichen für Besserung. Das Marktumfeld bleibe herausfordernd, hieß es vom Unternehmen. Neben anhaltenden Unsicherheiten um Handelskonflikte und Brexit belasten nun noch die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Die finanziellen Auswirkungen des Virus seien derzeit noch nicht absehbar.

Covestro erwartet 2020 ein Mengenwachstum im Kerngeschäft im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Der freie operative Cashflow (FOCF) soll einen Wert zwischen 0 und 400 Mio Euro erreichen und die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) 2 bis 7%. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wird weiter sinken, auf 1,0 bis 1,5 Mrd Euro. Im ersten Quartal sollen es 200 bis 280 Mio Euro sein.

Im Schlussquartal 2019 konnte die Covestro AG zwar den Absatz im Kerngeschäft um 3,8% steigern. Der Umsatz ging angesichts anhaltenden Preisdrucks in allen Segmenten um 12,5% auf 2,86 Mrd Euro zurück. Analysten hatten im Mittel mit 2,97 Mrd Euro gerechnet. Das EBITDA sank um 5,1% auf 278 Mio Euro und traf damit die Vorhersage der Beobachter. Unter dem Strich verblieben nur noch 37 nach 79 Mio Euro, damit aber 2 Mio mehr als von Analysten prognostiziert.

Konzerngewinn sackt im Gesamtjahr um fast 70%

Im Gesamtjahr sah es hier noch düsterer aus. Der Nettogewinn brach um nahezu 70% auf 552 Mio Euro ein. Beim EBITDA schaffte der Leverkusener Konzern mit 1,6 Mrd Euro sein Ziel und erfüllte auch die Erwartung der Beobachter. Ende Oktober hatte er die Prognose auf 1,57 bis 1,65 Mrd Euro eingedampft. Ursprünglich sollten es im besten Fall 2,0 Mrd Euro sein. Der freie operative Cashflow sackte um 71,7% auf 473 Mio Euro.

Der von Covestro angekündigte verschärfte Sparkurs wird keinen zusätzlichen Stellenabbau zur Folge haben. Dies versicherten CEO Markus Steilemann und Arbeitsdirektor Thomas Toepfer auf der Bilanzpressekonferenz. Wie im 2017 beschlossenen Effizienzprogamm sollen bis Ende 2020 insgesamt 900 Stellen wegfallen, davon 400 in Deutschland. "Daran hat sich Stand heute nichts geändert", sagte Steilemann.

Toepfer geht davon aus, dass der Großteil des Abbaus in diesem Jahr erfolgt. 2019 sei die Belegschaft noch auf rund 17.200 Mitarbeiter gewachsen. Ende 2018 waren es 16.770.

chem

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