Russland Aktuell

"Russland Aktuell" enthält wichtige Nachrichten zu Wirtschaft und Politik, Unternehmen, Branchen, Märkten und Konjunktur in der Russischen Föderation. Neben Ausschreibungen und Veranstaltungshinweisen liefert der Tagesdienst hilfreiche Informationen zu Finanzierungen, Investitionen sowie Möglichkeiten der Privatisierung.

Berlin und Moskau kooperieren bei CO2-neutraler Energie

Erscheinungsdatum Website: 18.02.2020 13:35:03
Erscheinungsdatum Publikation: 19.02.2020

zurück zur Übersicht

BERLIN (Dow Jones)--Deutschland und Russland wollen gemeinsam Wege zur klimaneutralen Energiepolitik erforschen. Das haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, sein Amtskollege Maxim Oreschkin und der stellvertretende russische Energieminister Pawel Sorokin in Berlin vereinbart. Dazu solle eine bilaterale Arbeitsgruppe eingesetzt werden, sagte Altmaier anlässlich der 7. Russland-Konferenz des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.

"Wir erleben im Moment in Europa eine große Transformation hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft", erklärte Altmaier mit Blick auf den europäischen "Green Deal" und die Klimabeschlüsse der Bundesregierung. Darüber hinaus werde es auch eine Transition geben zu grünem Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Als Zwischenschritt diene blauer Wasserstoff auf der Grundlage von Erdgas. "Ich sehe hier große Potenziale für unsere künftige Zusammenarbeit", betonte Altmaier.

Der Erdgas-Bedarf werde aufgrund des Ausstiegs Deutschlands aus Kernkraft und Kohle zusätzlich wachsen. "Das ist auch der Grund, warum es eine Rechtfertigung für Nord Stream 2 gibt", sagte Altmaier. Die deutsch-russische Gaspipeline sei ein privatwirtschaftliches Projekt, "aber es liegt im Interesse unserer beiden Länder".

Mit Blick auf die US-Sanktionen gegen die Pipeline sagte der Wirtschaftsminister, diese seien in den vergangenen Jahren "leider nicht weniger, sondern in einigen Bereichen mehr geworden". Die Bundesregierung sei in Gesprächen mit den USA, um negative Folgen für deutsche Unternehmen zu verhindern. Es dürfe bei dem Projekt "keine Unterbrechung" und "keine Rückschläge" geben.

Altmaier erklärte, die Bundesregierung habe die Annexion der Krim durch Russland völkerrechtlich nie anerkannt. Auch müsse der Donbass-Konflikt in der Ostukraine gelöst werden. Doch nicht zuletzt angesichts der Fortschritte im russisch-ukrainischen Gasdialog geben es "zum ersten Mal in großen Fragen wieder Hoffnung" in den bilateralen Beziehungen.

rus/19.2.2020

zurück zur Übersicht