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Enger Vertrauter Putins wird neuer Sonderbeauftragter für die Ukraine

Erscheinungsdatum Website: 12.02.2020 14:15:22
Erscheinungsdatum Publikation: 13.02.2020

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MOSKAU (AFP)--Einer der engsten Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin ist zum neuen Sonderbeauftragten für die Ukraine ernannt worden. Wie Putins Sprecher mitteilte, wird Dmitri Kosak den Posten des seit 2013 amtierenden Wladislaw Surkow übernehmen. Nach Einschätzung eines Kreml-nahen Analysten in Moskau ist der Personalwechsel Ausdruck eines "Richtungswandels" in der russischen Ukraine-Politik. In den vergangenen Monaten gab es Anzeichen für eine leichte Entspannung in dem seit 2014 andauernden Ukraine-Konflikt.

"In seiner neuen Rolle ist Kosak mit den Ukraine-Themen betraut", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow. Der 61-jährige Kosak arbeitete wie Putin in den 1990er-Jahren im Rathaus von St. Petersburg und war seit 1999 mit einer ganzen Reihe wichtiger Projekte betraut.

2004 leitete er Putins Kampagne zur Wiederwahl, 2014 war er für die Organisation der Olympischen Winterspiele in Sotschi zuständig. Nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 zählte er zu den russischen Politikern, die vom Westen mit Sanktionen belegt wurden.

Auch in Kiew gab es einen Personalwechsel, der die Beziehungen zu Russland betrifft. Präsident Wolodymyr Selenskyj entließ seinen Stabschef Andri Bogdan und betraute seinen Russland-Beauftragten Andri Jermak mit dem Posten.

Bogdan war wegen seiner Kontakte zum umstrittenen Oligarchen Igor Kolomoiski seit Langem in der Kritik. Kolomoiski soll Milliardensummen aus der ukrainischen PrivatBank abgezweigt haben, ehe diese 2016 verstaatlicht wurde. Selenskyj seinerseits wurde immer wieder vorgeworfen, eine Marionette des Oligarchen zu sein.

Wegen des Konfliktes im Osten der Ukraine telefonierte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits mit Selenskyj. Dabei ging es um die Umsetzung der Vereinbarungen aus den Minsker Abkommen zur Befriedung des Konfliktes, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte.

Im Osten der Ukraine bekämpfen sich seit 2014 pro-russische Rebellen und ukrainische Regierungstruppen. Bei den Gefechten wurden etwa 13.000 Menschen getötet. Die Regierung in Kiew und der Westen werfen Russland vor, die Separatisten finanziell und durch Waffenlieferungen zu unterstützen. Moskau weist dies zurück.

rus/13.2.2020

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