Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Fed/Kaplan warnt vor Risiken durch zu große Geldspritzen

Erscheinungsdatum Website: 16.01.2020 18:30:37
Erscheinungsdatum Publikation: 17.01.2020

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NEW YORK (Dow Jones)--Der Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, sieht die Gefahr, dass die Zentralbank vor allem durch ihre Liquiditätsspritzen in das Finanzsystem die Risikoneigung der Investoren erhöht. Er würde es deshalb bevorzugen, wenn die Notenbank Wege findet, die Ausweitung ihrer Bilanz wieder zurückzufahren, sagte der Notenbanker am Rande einer Veranstaltung in New York. "Viele Marktteilnehmer glauben, dass eine höhere Bilanzsumme der Fed höhere Bewertungen und Risikoaktiva unterstützt", sagte Kaplan, der dieses Jahr ein Stimmrecht im Offenmarktausschuss der US-Notenbank hat.

Er teile die Sorge, dass die Fed die Aktienkurse nach oben treibe, ergänzte der Notenbanker. Das müsse die Geldpolitik bei der Auswahl ihrer nächsten Maßnahmen berücksichtigen. Kaplan bezog sich dabei auf die Unterstützung der Geldmärkte durch die Fed seit September, nachdem dort die Zinsen unerwartet nach oben geschnellt waren. Die Interventionen ließen die Bilanzsumme der US-Notenbank von damals 3,8 Billionen auf nun 4,1 Billionen US-Dollar ansteigen.

Es sei nicht kostenlos zu haben, die Bilanzsumme immer weiter auszuweiten. Es wäre deshalb gesund, Wege zu finden, wie auf die tägliche Unterstützung der Repo-Märkte verzichtet werden könne, so dass die Bilanzsumme nicht weiter wachse, sagte Kaplan.

DJG/DJN/jhe/sha

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