Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Welt: Opec erhöht Wachstumsprognose für die globale Ölnachfrage

Erscheinungsdatum Website: 15.01.2020 15:50:03
Erscheinungsdatum Publikation: 16.01.2020

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Trotzdem keine großen Preisänderungen erwartet / Von David Hodari

WIEN (Dow Jones)--Die besseren Aussichten für die Weltwirtschaft werden sich aus Sicht der Opec in einem stärkeren Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2020 niederschlagen. In ihrem monatlichen Marktbericht erhöhte die Opec ihre Wachstumsprognose für die weltweite Ölnachfrage um 140.000 Barrel auf 1,22 Mio bpd, während sie gleichzeitig ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum 2020 auf 3,1% anhob.

Der Anstieg des Ölbedarfswachstums "spiegelt vor allem die verbesserten wirtschaftlichen Aussichten für 2020 wider", so der Bericht, wobei die Entwicklungsländer - insbesondere China und Indien - für den Großteil dieses Wachstums verantwortlich sein dürften.

Der Bericht erscheint einen Monat nachdem die Opec und ihre Verbündeten einen neuen Produktionspakt geschlossen haben, um ihre Kürzung um 500.000 Barrel pro Tag bis Ende März zu vertiefen, was die Reduzierung der Koalition auf etwa 1,7 Mio bpd bringt.

Diese tieferen Einschnitte zielen darauf ab, die Auswirkungen der schwächeren Weltkonjunktur abzuschwächen, was sich im vergangenen Jahr auf die Ölnachfrage ausgewirkt hat. In diesem Zusammenhang senkte die Opec zum fünften Mal innerhalb von acht Monaten ihren für 2019 geschätzten weltweiten Ölbedarf, diesmal um weitere 50.000 Barrel auf 930.000 bpd.

Dennoch könnten diejenigen, die auf ein höheres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage hoffen, enttäuscht werden. Das Kartell hob seine Prognose für das Wachstum des Angebots außerhalb der Opec für 2020 um 180.000 bpd auf 2,35 Mio Barrel an und berief sich dabei auf Aufwärtsrevisionen des Angebots in Norwegen, Mexiko und Guyana.

Trotz der Abwärtsrevisionen für das Förderwachstum in den USA erwartet die Opec, dass die Staaten - zusammen mit anderen Nicht-Opec-Giganten wie Kanada, Brasilien, Norwegen und Guyana - in diesem Jahr das weltweite Förderwachstum anführen werden. Es könnte sein, dass die zusätzlichen Kürzungen der Opec und ihrer Verbündeten eine globale Ölschwemme nicht wirksam verhindern.

Der Bericht enthielt keine offiziellen Zahlen zur iranischen Produktion im Dezember und verwies nur allgemein auf geopolitische "Spannungen" und "Unsicherheiten", die die Ölmärkte beeinträchtigten. Nicht explizit erwähnt wurden die Spannungen zwischen den USA, dem Iran und dem Irak, die Anfang Januar aufflammten, nachdem der hochrangige iranische Militärführer Kassem Soleimani bei einem US-Angriff getötet wurde.

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