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FAA nimmt Boeing wegen 737-MAX-Fertigung ins Visier

Erscheinungsdatum Website: 12.12.2019 15:35:02
Erscheinungsdatum Publikation: 13.12.2019

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WASHINGTON (Dow Jones)--Boeing gerät nun auch bei der Produktion des Problemflugzeugs 737 MAX verstärkt ins Visier der Behörden. Die US-Luftfahrtbehörde FAA untersucht eigenen Angaben zufolge die Fertigungsstätte in der Nähe von Seattle, wo die 737 Max gebaut wird. Grund für die Untersuchung sind Aussagen eines ehemaligen Boing-Managers bei einer Anhörung vor US-Abgeordneten in einem Kongressausschuss. Ed Pierson, mittlerweile im Ruhestand, erklärte, er habe wiederholt vor Qualitätsproblemen gewarnt. Der Termindruck, die Flugzeuge schneller zu bauen, sei zu Lasten der Qualität und Sicherheit gegangen. Die Konzernführung, das Board und die US-Regulierungsbehörden hätten seine Warnungen aber ignoriert.

Das Bestreben von Boeing das Produktionstempo zu beschleunigen, habe zu "chaotischen" Szenen in der Montagefabrik geführt, als die Fertigung hinter dem Zeitplan zurückgeblieben sei. Insbesondere habe er sich die Frage gestellt, wie Sensoren bei neuen Flugzeugen ausfallen könnten. "Es ist alarmierend, dass diese Sensoren bei mehreren Flügen nur wenige Monate nach der Herstellung der Maschinen versagten", sagte er in der Anhörung weiter. Der Chef der FAA, Steve Dickson, sagte ebenfalls in der Anhörung, man habe von den Bedenken von Pierson Kenntnis gehabt.

Sowohl Boeing als auch die Untersuchungsbeauftragen erklärten aber, dass es für sie keinen Zusammenhang zwischen den von Pierson angesprochenen Problemen und der aktuellen Schwierigkeiten bei den Flugzeugen gebe. Denn diese gingen auf Software-Designprobleme und nicht auf eine Produktionproblematik zurück. Dickson nannte keinen Zeitplan, wann die Untersuchungen zum Produktionsprozess der 737 MAX abgeschlossen sein sollen. Er wolle noch mit weiteren Boeing-Mitarbeitern sprechen, so Dickson weiter, der erst im August zum Leiter der FAA ernannt wurde.

Im Herbst 2018 war eine Boeing 737 MAX der indonesischen Lion Air abgestürzt. Einige Monate später gab es einen zweiten Crash einer Maschine dieses Typs in Äthiopien. Erst danach wurde die globale 737-MAX-Flotte ab März mit einem kompletten Flugverbot belegt. ma

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