GUS-Republiken Aktuell

Der Newsletter enthält auf die Region bezogene Meldungen zu Unternehmen, Wirtschaft und Politik, Branchen und Märkten, Konjunktur und gibt wertvolle Tipps zu Finanzierungen, Investitionen und Privatisierung. Ausschreibungen und Veranstaltungshinweise runden das Angebot ab.

Russland und die Ukraine verlängern Öl-Transitabkommen

Erscheinungsdatum Website: 04.12.2019 13:45:04
Erscheinungsdatum Publikation: 05.12.2019

zurück zur Übersicht

MOSKAU (AFP)--Moskau und Kiew haben ihr Transitabkommen für russische Öllieferungen durch die Ukraine um zehn Jahre verlängert. Das Abkommen trete am 1. Januar 2020 in Kraft, teilte der ukrainische Pipeline-Betreiber Uktransnafta bei Facebook mit. Die bisherigen "Grundprinzipien der Zusammenarbeit" würden beibehalten. Allerdings gebe es zusätzliche Vereinbarungen, die "das sichere und dauerhafte Funktionieren des ukrainischen Liefersystems langfristig" gewährleisteten, erklärte Uktransnafta ohne Details zu nennen.

Im April und im Mai war die Lieferung über die "Druschba"-Pipeline infolge von Problemen mit der Qualität des russischen Öls unterbrochen worden. "Druschba" (Freundschaft) liefert seit den 1960er-Jahren russisches Öl nach Europa. Der nördliche Zweig läuft über Belarus, der südliche über die Ukraine.

Dem Informationsdienst S & P Global Platts zufolge ging die Menge an geliefertem Öl 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 4,3% zurück. Zwischen Januar und September dieses Jahres sank die Menge demnach wegen des Zwischenfalls mit verunreinigtem Öl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1%.

Russland und die Ukraine verhandeln derzeit auch über ein Transitabkommen für Gaslieferungen, das Ende 2019 ausläuft. Ein neuer Vertrag oder eine Verlängerung des bestehenden war vor dem Hintergrund politischer Spannungen zwischen Kiew und Moskau lange nicht in Sicht gewesen. Seit Amtsantritt des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte sich das Verhältnis aber leicht gebessert.

Ende des Jahres sollen zwei neue Gaspipelines unter Umgehung des ukrainischen Territoriums in Betrieb genommen werden: Die deutsch-russische Leitung Nord Stream 2 durch die Ostsee und das türkisch-russische Projekt Turkish Stream durch das Schwarze Meer. Mit diesen neuen Wegen für russisches Gas nach Westeuropa würde die Bedeutung des Transits durch die Ukraine abnehmen. Das wirtschaftlich kriselnde Land ist jedoch auf Einnahmen aus Transitgebühren in die EU angewiesen.

gus/5.12.2019

zurück zur Übersicht