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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

Renault und Nissan wollen Auto-Allianz wieder voranbringen

Erscheinungsdatum Website: 02.12.2019 13:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 03.12.2019

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PARIS (Dow Jones)--Renault, Nissan und Mitsubishi wollen ihrer weltumspannenden Auto-Allianz wieder Schwung verleihen. Wie die Unternehmen mitteilte, planen sie verschiedene Maßnahmen zu besseren Zusammenarbeit, wie etwa die Bestellung eines Generalsekretärs, um die kommenden Projekte zu koordinieren. Seit der Verhaftung des über der Allianz thronenden Managers Carlos Ghosn im vergangenen Jahr hat die Kooperation der drei Autobauer gelitten.

Die Unternehmen haben sich nun auf eine Reihe von Programmen geeinigt, bei denen sie sich gegenseitig unterstützen wollen. Die Programme beziehen sich auf Themenfelder wie Konnektivität, industrielle Abstimmung und geteilte Plattformen, wie eine mit den Vorgängen vertraute Person sagte.

In einem ersten Schritt wird in den kommenden Tagen ein Generalsekretär ernannt, der an die CEOs von Renault, Nissan und Mitsubishi berichten wird.

Die mangelnde Funktionsfähigkeit der Allianz hat sowohl die Leistung als auch die Kurse der Autofirmen belastet. Die Aktie von Nissan hat seit Ghosns Verhaftung um ein Drittel nachgegeben, der Gewinn wird im laufenden Jahr wohl auf ein Siebtel des des Höchstwerts von vor zwei Jahren einbrechen.

Im Oktober senkte der französische Konzern seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr.

Seit Ghosns Verhaftung im November 2018 sind die Spannungen zwischen Renault und Nissan gestiegen. Meinungsverschiedenheiten drangen regelmäßig nach außen, und in einigen Bereichen wurde die Zusammenarbeit ganz eingestellt.

Nissans scheidender CEO Hiroto Saikawa sagte der Financial Times diese Woche, dass mit dem Abgang Ghosns nationale Kräfte innerhalb des Konzerns stärker wurden und einige die seit 20 Jahren bestehende Allianz sogar auflösen wollten.

Ein Reizpunkt ist die unausgeglichene Überkreuzbeteiligung. Renault hält 43,4% an Nissan, Nissan aber nur 15% nicht stimmberechtigte Anteile an Renault.

Im März wurde bereits die Führungsstruktur der Auto-Allianz überholt. Der verschlankte Koordinierungsausschuss kann etwa nur einstimmig Entscheidungen treffen. Er trifft sich jeden Monat, jeweils abwechselnd in Tokio und Paris.

Zudem mussten in den vergangenen Monaten Manager, die eng mit Ghosn zusammengearbeitet haben, ihren Hut nehmen. ma

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