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EBA moniert niedrige Profitabilität der EU-Banken

Erscheinungsdatum Website: 29.11.2019 19:30:02
Erscheinungsdatum Publikation: 02.12.2019

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Banken in der Europäischen Union sollten zur Verbesserung ihrer anhaltend niedrigen Profitabilität vor allem bei ihren Kosten ansetzen. Das teilte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) anlässlich der Veröffentlichung der "Transparenzmaßnahme 2019" und des Berichts über Risiken und Anfälligkeiten der Institute mit. Die Kapitalquoten seien stabil geblieben, die Asset-Qualität habe sich leicht verbessert, heißt es in dem Bericht. Angesichts der weiterhin niedrigen Profitabilität sei aber ein "proaktives Management der Verwaltungsaufwendungen essenziell".

Zwar habe sich die Eigenkapitalrendite der 131 untersuchten Banken in 27 Ländern zum Ende des zweiten Quartals 2019 im Schnitt auf 7 Prozent von 7,2 Prozent im Vorjahr nur leicht verschlechtert. Das sich abschwächende makroökonomische Umfeld, gepaart mit niedrigen Zinsen und dem intensiven Wettbewerb - auch durch Fintechs -, dürfte die Profitabilität der Banken aber weiter unter Druck setzen. Um diese zu verbessern, seien die Kosten wohl der Hauptfokus, so die EBA.

Die Kapitalquoten seien nach deutlichen Fortschritten der vergangenen Jahre weitgehend stabil geblieben. Die harte Kernkapitalquote (CET1) bei voller Umsetzung von Basel 3 habe Ende Juni 2019 bei 14,4 Prozent nach 14,3 Prozent vor Jahresfrist gelegen.

Die Asset-Qualität hat sich laut EBA weiter verbessert, wenn auch mit einem geringeren Tempo. Die durchschnittliche Quote der notleidenden Kredite (NPL) hat sich per Juni 2019 auf 3 Prozent von 3,6 Prozent im Vorjahr verbessert. Dieser Trend könnte sich allerdings nach der Fokussierung auf riskantere Geschäfte in den vergangenen Jahren und angesichts des sich abschwächenden Umfelds umkehren.

Im Rahmen ihrer Transparenzmaßnahme sammelt die EBA vergleichbare Daten von EU-Banken ein und veröffentlicht sie, um einen besseren Einblick in die Stabilität des europäischen Bankensystems zu gewähren. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem von der EBA regelmäßig durchgeführten Banken-Stresstest, bei dem die Institute anhand von Szenarien, die wirtschaftliche Schocks umfassen, geprüft werden.

DJG/mgo/sha/02.12.2019

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