Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Deutschland: Die Exportwirtschaft gerät zunehmend ins Straucheln

Erscheinungsdatum Website: 10.10.2019 15:15:05
Erscheinungsdatum Publikation: 11.10.2019

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Schlechtere Geschäfte in allen Weltregionen

BERLIN/WIESBADEN (NfA/Dow Jones)--Die schwelenden Handelskonflikte in der Welt, der ohne Abkommen drohende Brexit und die Konjunkturflaute in Europa belasten das deutsche Auslandsgeschäft. Die Exporteure verkauften kalender- und saisonbereinigt 1,8% weniger ins Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten nur ein Minus von 1% erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 3,9% niedriger.

Die Importe stiegen hingegen um 0,5% gegenüber dem Vormonat. Auf Jahressicht lagen sie allerdings um 3,1% niedriger. Kalender- und saisonbereinigt ergab sich ein Außenhandelsüberschuss von 18,1 Mrd Euro. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 16,9 Mrd Euro.

Exportrückgänge gab es auf Jahressicht in praktisch allen Regionen der Welt. Besonders schwach lief das Geschäft mit den Drittstaaten, zu denen China, Russland, Brasilien und auch die USA zählen. Die Ausfuhren in diese Länder lagen im August um 4,8% niedriger als vor einem Jahr. Aber auch die Exporte in die EU-Länder waren deutlich rückläufig. Die Ausfuhren in die Eurozone fielen um 3,7%. Das Geschäft mit EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören, wie Großbritannien und Polen, sank um 2,6%.

Der Rückgang des deutschen Außenhandels unterstreiche die aktuelle Schwäche von Weltwirtschaft und Welthandel, kommentierte BGA-Präsident Holger Bingmann die Zahlen. Sowohl die Ein- als auch die Ausfuhren seien auf breiter Front zurückgegangen. "Kurzfristig besteht wenig Aussicht auf Besserung?, blickt er eher skeptisch in die Zukunft. Es handele sich um einen schwachen Start in den Herbst.

?Das Strafzoll-Ping-Pong, das wir derzeit nach den WTO-Entscheidungen zu Airbus und Boeing erleben, erschwert zusätzlich und unnötig das Leben", so der Chef des Außenhandelsverbandes. Aber auch der Brexit lähme die Entwicklung durch die weiterhin ungeklärten Konditionen, "und das exakt drei Wochen vor dem Austrittsdatum". Umso mehr sei der deutsche Außenhandel auf neue Impulse angewiesen. Insbesondere mahnte Bingmann die zügige Ratifizierung des CETA-Abkommens mit Kanada. Auch das Assoziierungsabkommen der EU mit dem Mercosur-Staatenbund gehöre dazu und sei zugleich "ein geeignetes Instrument, um die Regierungen dieser Länder an internationale Klimaschutzvereinbarungen zu binden.?

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