Märkte der Welt
Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.
London bessert nach: Befristete Regelung aktualisiert
Erscheinungsdatum Website: 09.10.2019 12:25:07
Erscheinungsdatum Publikation: 10.10.2019
"Außerordentlicher Überprüfungsprozess" angekündigt
LONDON (NfA)--Die britische Regierung hat eine Aktualisierung der befristeten Zollregelung (https://bit.ly/2F2gFNN) veröffentlicht. Diese tritt in Kraft, wenn der Austritt aus der EU am Monatsende ohne Vertrag erfolgt. Nach Gesprächen mit der Industrie und Verbrauchergruppen, seien Änderungen mit Blick auf den Import von Lkw, Bioethanol und Bekleidung vorgenommen worden, heißt es auf Website der Regierung.
So seien nun niedrigere Abgaben für den Import von Lkw geplant, um ein besseres Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der britischen Hersteller und der KMU der Transportindustrie herzustellen und sicherzustellen, dass wichtige Flottenersatzprogramme, die zur Senkung der CO2-Emissionen beitrügen, fortgesetzt werden könnten. Zugleich werden die Zölle auf Bioethanol "angepasst, um die Unterstützung für die britischen Hersteller aufrechtzuerhalten, da die Versorgung mit diesem Kraftstoff für die kritische nationale Infrastruktur wichtig ist". Zudem werden zusätzliche Bekleidungsprodukte besteuert, um zu gewährleisten, dass der präferenzielle Zugang zum britischen Markt, der den Entwicklungsländern derzeit zur Verfügung steht, erhalten bleibe.
Diese spezifischen Änderungen der Zollsätze würden dafür sorgen, dass die Lieferketten weiterhin reibungslos zu funktionierten und die Preise für die Verbraucher niedrig gehalten würden, so die Mitteilung. Somit sei man "uneingeschränkt" bereit, die EU am 31. Oktober unter allen Umständen zu verlassen. Im Rahmen des vorläufigen Zolls wären 88 % der Gesamteinfuhren in das Vereinigte Königreich wertmäßig zollfrei zugänglich. Die Regierung werde die Auswirkungen der befristeten Zollregelung auf die Wirtschaft genau beobachten. Dazu werde ein außerordentlicher Überprüfungsprozess angestoßen, der am Tag des Ausstiegs in Kraft treten werde, um gegebenenfalls Änderungen an der Regelung der befristeten Zölle vorzunehmen.
Unternehmen und Verbraucher sollten in die Lage versetzt werdeb, über ein Online-Feedback-Formular Rückmeldungen über die Auswirkungen der befristeten Zollregelung zu geben. Man werde die Anmerkungen darufhin prüfen, ob weitere Änderungen vorgenommen werden müssten, verspricht dioe Regierung.
Die befristete Zollregelung biete einen ausgewogenen Ansatz für die Zölle sowohl für Verbraucher als auch für Erzeuger. Britische Unternehmen würden auch im Falle eines harten Brexit für die meisten Waren keinerlei Abgaben auf Einfuhren leisten müssen, verlautet aus London. Die Regelung werde bis zu zwölf Monate gelten, während ab Januar eine umfassende Konsultation über einen dauerhaften Ansatz für Zölle im Rahmen der Entwicklung der unabhängigen Handelspolitik des Vereinigten Königreichs durchgeführt werde.