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EZB/Weidmann warnt vor Aufhebung von Ankauflimits beim PSPP

Erscheinungsdatum Website: 04.10.2019 17:55:02
Erscheinungsdatum Publikation: 07.10.2019

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FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat die Europäische Zentralbank (EZB) davor gewarnt, die 2015 für das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen (PSPP) festgelegten Grenzen in Frage zu stellen. Weidmann sagte bei der Verabschiedung des österreichischen EZB-Ratsmitglieds Ewald Nowotny, diese Grenzen seien 2015 eingezogen worden, um das Risiko zu mindern, dass die Geldpolitik ins Schlepptau der Finanzpolitik gerät.

"Insofern hoffe ich, dass die nun gefassten Beschlüsse nicht dazu führen, diese Beschränkungen, zum Beispiel in Bezug auf Obergrenzen relativ zur Gesamtverschuldung eines Staates oder relativ zum Volumen einer einzelnen Emission, aber auch das Prinzip, dass Käufe nach dem Kapitalschlüssel der EZB und nicht nach dem Umfang der Staatsverschuldung auf die Anleihen der Mitgliedsländer aufgeteilt werden, infrage zu stellen", sagte Weidmann.

Der Rat hatte im September beschlossen, ab November seine Anleihebestände um monatlich 20 Milliarden Euro zu vergrößern. Das Programm wurde zeitlich nicht befristet. Die Schätzungen darüber, wie lange bestimmte Zentralbanken des Eurosystems noch Staatsanleihen kaufen können, ohne dabei in den Besitz von mehr als einem Drittel der Papiere einer Emission oder ihres Finanzministeriums zu geraten, gehen etwas auseinander.

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hatte kürzlich die Einschätzung geäußert, dass die EZB an ihrem Ankaufprogramm vorerst nichts ändern müsse. "Auf Basis unserer Projektionen für die Größe und Entwicklung des Universums ankaufbarer Papiere sind wir zuversichtlich, dass die angekündigten Kaufvolumen mit den aktuellen Parametern des APP für längere Zeit im Einklang stehen", sagte er. APP bezeichnet das gesamte Ankaufprogramm der EZB.

DJG/hab/jhe/07.10.2019

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