Bauwirtschaft

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Verbände fordern Maßnahmen für mehr Baugenehmigungen

Erscheinungsdatum Website: 15.08.2019 15:55:10
Erscheinungsdatum Publikation: 16.08.2019

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BERLIN (Dow Jones)--Die Baubranche hat sich ernüchtert über den jüngsten Rückgang der Baugenehmigungen gezeigt und die Politik zum Handeln aufgefordert. "Wir sind von der Halbjahresbilanz ziemlich enttäuscht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel. Insbesondere der Rückgang im Mehrfamilienhausbau müsse für die Politik ein "Warnruf" sein. "Die anhaltende Diskussion über Enteignung und Mietendeckel könnte dazu führen, dass sich der Rückgang der Genehmigungen auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird", warnte er.

Deshalb müssten nun vorgeschlagene Lösungen umgesetzt werden wie das Ausweisen von zusätzlichem Bauland, die Aufstockung innerstädtischer Gebäude, die Erhöhung der Planungskapazitäten in den Kommunalverwaltungen und eine Vereinheitlichung der Landesbauordnungen, forderte Babiel. Das würde die Probleme beheben, um für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Auch müsse der Wohnungsbau schneller und effizienter gestaltet werden, weshalb der Verband auf einen Durchbruch beim seriellen und modularen Wohnungsbau setze.

Der Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Andreas Ibel, sah vor allem auch die Kommunen in der Verantwortung. "Die sinkenden Baugenehmigungen zeigen: Der Grundstücksmarkt, der den Flaschenhals für mehr Baugenehmigungen bildet, ist nahezu ausgetrocknet", erklärte er. Neue Wohnungen könnten nur geplant werden, wenn man auch wisse, wo man sie bauen solle. "Jetzt sind die Kommunen gefragt, ausreichend bezahlbares Bauland auszuweisen und Verfahren zu beschleunigen", meinte Ibel. Sonst bleibt der Wohnungsneubau "auf der Strecke".

Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts im ersten Halbjahr zurückgegangen. Sie sank demnach um 2,3% gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 auf rund 164.600. Annähernd gleich blieb lediglich die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser, die von Januar bis Juni bei rund 44.500 lag. Die Zahl der Genehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 4,7% auf rund 10.300 und die für Mehrfamilienhäuser um 3,2% auf rund 83.400.

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