Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Welt: US-Steuerreform wirkt sich global aus

Erscheinungsdatum Website: 13.06.2019 15:40:14
Erscheinungsdatum Publikation: 14.06.2019

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UNCTAD legt World Investment Report 2019 vor

GENF (NfA)--Die weltweiten Ströme ausländischer Direktinvestitionen (FDI) setzten 2018 ihren Rückgang fort und gingen um 13% zurück. Volumenmäßig sanken sie auf 1,3 von revidierten 1,5 Bill US-Dollar 2017, wie aus dem World Investment Report 2019 der United Nations Conference on Trade and Delopment (UNCTAD) hervorgeht. Die Gründe werden vorrangig in der Repatriierung von kumulierten FDI gesehen.

Dabei spielt vor allem die Steuerreform in den USA eine wichtige Rolle. Multinationale Konzerne holten dank der Vergünstigungen ihre Gewinne vielfach in die Vereinigten Staaten zurück. Zwar verpuffte dieser Effekt zur Jahresmitte, doch wurden die Einbußen im weiteren Verlauf nicht kompensiert. Interessant ist dabei, dass der Rückgang trotz eines Anstiegs der grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen um 18% - von 694 Mrd Dollar im Jahr 2017 auf 816 Mrd - erfolgte. Auch korrespondiert der negative Trend nicht mit einem 41-prozentigen Anstieg der angekündigten Greenfield-Investitionswerte (von 698 auf auf 981 Mrd Dollar).

Allein die Geldströme in Entwicklungsländer konnten dem UNCTAD-Bericht zufolge um 2% leicht auf 706 Mrd Dollar zulegen. Die herben Einbußen resultierten aus Abflüssen aus den Industrie- und den Schwellenländern - mit Ausnahme Chinas. Allerdings zeigen sich auch im Falle der Entwicklungsländer signifikante Unterschiede zwischen den Weltregionen. So wurden in Asien und vor allem in Afrika deutlich höheren Zuflüsse verzeichnet. Zu den großen Verlierern zählen die Staaten Südamerikas und der Karibik.

Asiens als bislang bereits größte Empfängerregion registrierte einen Anstieg der FDI um 4% mit einem Wachstum in allen Subregionen. Allein China zog 139 Mrd Dollar an (4%). Die Zunahme in Südostasien lag bei 3%. Klarer Gewinner mit einem Plus von11% war Afrika - allerdings von einem niedrigen Niveau aus. Das Volumen umfasste 46 Mrd Dollar. Davon profitierten allerdings nur einige wenige Volkswirtschaften. Viel Geld floss vor allem nach Südafrika (5,3 nach 2 Mrd Dollar 2017).

Die Aufhebung der Steuerverbindlichkeiten auf die kumulierten Auslandsgewinne der US-Multis könnte zu dem im letzten Quartal verzeichneten M&A-Boom beigetragen haben, der die globale Expansion an FDI einschränkte, heißt es aus Genf. Wenn man die Fluktuationen, die durch die Steuerreform und die Zunahme der sogenannten Crossquote verursacht wurden, außer Acht lässt, hat sich der zugrunde liegende FDI-Trend bestätigt. Transaktionen und Schwankungen der innerbetrieblichen Finanzströme waren erneut negativ. Die UNCTAD geht in ihrer Analyse davon aus, dass sich dieser schwache Basistrend kurz- bis mittelfritig verfestigen wird.

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