Nachrichten für Außenhandel (NfA)

Teaserbild 'Nachrichten für Außenhandel (NfA)'

"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Deutschland: Mehr Aufträge aus dem Ausland

Erscheinungsdatum Website: 06.06.2019 13:40:27
Erscheinungsdatum Publikation: 07.06.2019

zurück zur Übersicht

Aber der Umsatz gibt leicht nach

WIESBADEN (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im April in etwa wie erwartet entwickelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg er gegenüber dem Vormonat um 0,3% und lag arbeitstäglich bereinigt um 5,3% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Zuwachs von 0,1% prognostiziert. Den für März zunächst gemeldeten monatlichen Anstieg von 0,6% revidierte die Behörde auf 0,8%.

Ohne Großaufträge stieg das Bestellvolumen im April auf Monatssicht um 2,1%. Der Auftragseingang aus dem Inland sank um 0,8%, während jener aus dem Ausland um 1,1% stieg. Allerdings gingen die Bestellungen aus dem Euroraum um 5,8 (plus 5,8)% zurück. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern verringerte sich um 0,4, die nach Investitionsgütern stieg um 0,9 und die nach Konsumgütern um 0,1%.

"Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe haben sich in den letzten beiden Monaten bei anziehender Auslandsnachfrage auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die Industriekonjunktur dürfte im zweiten Quartal gedämpft bleiben", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Zahlen.

Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im April dagegen gesunken. Nach Mitteilung der Statistiker verringerte er sich gegenüber dem Vormonat um 0,6%. Den ursprünglich für März gemeldeten Umsatzrückgang von 0,2% revidierte Wiesbaden auf einen Zuwachs von 0,1%. Der Industrieumsatz ist normalerweise gut mit der Industrieproduktion korreliert. Im Februar und März allerdings war die Produktion trotz Umsatzrückgängen leicht gestiegen. Die Umsatzdaten waren bis zuletzt vor allem vom Abbau der Lagerbestände in der Autoindustrie verzerrt.

Die Entwicklung der deutschen Auftragseingängeist nach Einschätzung des Bankhauses Lampe nicht die große Wende, aber immerhin ein willkommenes Stabilisierungszeichen. Mit Blick auf die Produktion macht sich Chefvolkswirt Alexander Krüger ohnehin keine Sorgen: "Wir haben immer noch den hohen Auftragsbestand." Er geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft auch im zweiten Quartal wachsen wird - auch wenn die Datenbasis derzeit noch recht dünn sei.

Auch die Commerzbank spricht von einem Hoffnungszeichen. Gleichwohl hält sich ihr Optimismus für die Industrie in Grenzen. "Angesichts des starken Rückgangs der Orders in den Vormonaten und der weiterhin sehr schlechten Stimmung bei den Unternehmen dürfte die Produktion aber in den kommenden Monaten weiter fallen", schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einem Kommentar.

zurück zur Übersicht