Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Europa: Grünes Licht für Verhandlungen mit Washington

Erscheinungsdatum Website: 15.04.2019 15:40:25
Erscheinungsdatum Publikation: 16.04.2019

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Deutsche Wirtschaft mahnt rasche Fortschritte an

BERLIN (NfA)--Der Rat der EU-Mitgliedstaaten hat der Europäischen Kommission das Mandat zu Handelsgesprächen mit der US-Regierung erteilt - unabhängig vom negativen Votum des Europaparlaments. Die deutsche Wirtschaft zeigt sich erfreut, stellt zugleich aber Forderungen auf.

"Wir verbinden damit die große Hoffnung, dass die Verhandlungen dazu führen werden, die aktuellen Handelskonflikte mit den USA zu befrieden", sagte BGA-Präsident Holger Bingmann. Er bezeichnete die anstehenden Gespräche als große Chance, "weil man sich auf Sachebene mit einem Land an einen Tisch setzen wird, das in letzter Zeit mehr an Konfrontation als an freiem Handel interessiert war".

Im aktuellen politischen Klima scheine der Abschluss eines Industriegüterabkommens das maximal Mögliche, so Bingmann. Bedauerlich sei, dass das Mandat keine Verhandlungen über ein umfassenderes Freihandelsabkommen beinhalte.

Für BDI -Chef Dieter Kempf ist es entscheidend, dass Brüssel auf Augenhöhe verhandelt. ?Es ist an der Zeit, dass Europa selbstbewusst und aktiv die Verhandlungen mit den USA anpackt", wird er in einer Mitteilung seines Verbandes zitiert. Der Abbau von Industriegüterzöllen und erleichterten Konformitätsbewertungen werde erheblich zur Vertiefung der transatlantischen Beziehungen beitragen. Zugleich fordert Kempf Washington auf, die "Drohgebärden" zu unterlassen. "Keine Androhung neuer Zölle und eine konstruktive Zusammenarbeit beim Abbau der Zusatzzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte? seien das Gebot der Stunde.,

Die Amerikanische Handelskammer in Deutschland dringt auf die rasche Aufnahme von Verhandlungen. ?Ein Abkommen würde die Beziehungen stärken, nachdem die Unternehmen in den letzten Monaten mit wirtschaftlicher Unsicherheit konfrontiert wurden," sagt AmCham-Präsident Frank Sportolari. Er verwies darauf, dass im Zude TTIP-Verhandlungen bereits einige Fortschritte erzielt worden seien. "Bis 2016 wurden in 30 Kapiteln konkrete Vorschläge erarbeitet, die zum Beispiel Warenhandel, Dienstleistungen, öffentliche Ausschreibungen und andere Handelsthemen beinhalten. Auch ein Austausch mit verschiedenen Wirtschaftsbereichen fand in den vergangenen Jahren statt. Daran können die Verhandler nun anknüpfen", so Sportolari.

Im Dialog sollten die EU und die USA "frei und regelbasiert miteinander kooperieren, um ungerechte Handelspraktiken zu beenden". Beide Seiten müssten ihre engen Wirtschaftsbeziehungen weiter und Handelsstandards setzen, die als positives Beispiel für künftige Abkommen zwischen anderen Ländern dienten.

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