Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Deutschland: Wachsende Unsicherheit im transatlantischen Wirtschaftsraum

Erscheinungsdatum Website: 12.04.2019 14:50:27
Erscheinungsdatum Publikation: 15.04.2019

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AmCham mahnt Dialogbereitschaft an

BERLIN (NfA)--US-Unternehmen in Deutschland und deutsche Unternehmen in den USA blicken auf ein gutes Geschäftsjahr 2018 zurück. Trotzdem sei die Attraktivität der beiden transatlantischen Märkte kein Selbstläufer, meint die American Chamber of Commerce in Germany (AmCham).

Für Deutschland bleiben hohe Energie- und Arbeitskosten sowie die Qualität der digitalen Infrastruktur ein ernsthaftes Problem. 81% der US-Unternehmen bewerten den Standort zwar als gut oder sehr gut, aber ein knappes Viertel geht von einer Verschlechterung der Investitionsbedingungen in den nächsten drei bis vier Jahren aus. Das sind zentrale Ergebnisse des Transatlantic Business Barometers 2019 <https://www.amcham.de/fileadmin/user_upload/Publications/Business-Barometer/2019/AmCham_Germany_Transatlantic_Business_Barometer_2019_DE.pdf>, das die AmCham Germany gemeinsam mit Roland Berger vorstellte.

Spannungen im transatlantischen Handel und die Zollpolitik der US-Regierung verursachen demnach eine große Unsicherheit bei deutschen Unternehmen mit Standorten in den USA. Zwar erwarten sie für dieses Geschäftsjahr weiterhin wachsende Umsätze und Investitionen in den Vereinigten Staaten. Die mangelnde Verlässlichkeit der amerikanischen Politik dämpft jedoch die Gesamterwartungen: Lediglich 8% der Unternehmen bewerten diese als positiv. So sind 37% der deutschen Firmen der Meinung, dass sich die Standortbedingungen in den USA in den nächsten drei bis vier Jahren verschlechtern.

?Die Ergebnisse zeigen, dass wir nicht nur auf nationaler Ebene die richtigen Weichen stellen müssen, um Deutschland und die USA als Wirtschaftsstandorte weiterhin attraktiv zu halten", sagt Frank Sportolari, Präsident der AmCham Germany. ?Wir müssen vielmehr auf Dialog und transatlantische Zusammenarbeit setzen, um protektionistischen Maßnahmen entgegenzuwirken. Die transatlantische Partnerschaft sollte für sämtliche Wirtschaftsentscheidungen, die Deutschland trifft, einer der Wegweiser sein."

An der Studie nahmen eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr 39 US-Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von fast 34 Mrd Euro in Deutschland sowie 45 deutsche Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von insgesamt knapp 35 Mrd in den USA teil. Im Rahmen der Veröffentlichung wurden auch die Ergebnisse einer Blitzumfrage zur Industriestrategie der Bundesregierung präsentiert. Die Mehrheit der 239 teilnehmenden Unternehmensvertreter von AmCham Germany bewertet die Strategie als positiv, nur 22% erwarten negative oder sehr negative Auswirkungen. Dabei ist es für 86% der Befragten wichtig, dass die Bundesregierung auf die transatlantische Zusammenarbeit setzt. Insbesondere fordern die Befragten eine Stärkung der Bildung, Infrastruktur und Verwaltung (61%), die Schaffung eines dynamischen Innovationsumfeldes (58) und einen Fokus auf die digitale Transformation (49).

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