Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Welt: Hohes Risiko im Golf von Guinea

Erscheinungsdatum Website: 11.04.2019 15:55:04
Erscheinungsdatum Publikation: 12.04.2019

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Insgesamt wurden aber weniger Angriffe verzeichnet

LONDON (NfA)--Laut Bericht des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB), einer Organisationseinheit der Internationalen Handelskammer (ICC), wurden in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich weniger Seepiraterie und bewaffnete Raubüberfälle auf Schiffe registriert als im Vorjahr. Gemeldet wurden 38 Angriffe - zu Beginn des vergangenen Jahres waren es noch 66. Zum ersten Mal seit 1994 wurde den Angaben zufolge kein Schiff entführt.

"Die jüngsten Statistiken der IMB-Meldestelle für Piraterie sind ermutigend. Gleichwohl sind drei Monate ein zu kurzer Zeitraum, um von einer Trendwende zu sprechen. Es bestätigt aber die Bedeutung des Informationsaustauschs und koordinierter Maßnahmen zwischen der Wirtschaft und den Behörden. In Zukunft ist es wichtig damit weiterzumachen, um noch effektivere Reportingstrukturen aufzubauen und eine starke und einheitliche Reaktion im Umgang mit Piraterievorfällen zu etablieren", sagt IMB-Direktor Pottengal Mukundan.

Der Golf von Guinea vor den Küsten Westafrikas war mit 22 im ersten Quartal die am stärksten betroffene Region. Auch die weltweit 21 Meldungen zu Entführungen von Seeleuten kamen ausschließlich von dort. Aus Benin, Kamerun, Ghana, der Elfenbeinküste, Liberia, Nigeria und Togo wurden Piratenangriffe gemeldet.

Nigeria war in der vergangenen Dekade ein Hotspot für Überfälle. Nun wurde ein Rückgang verzeichnet. Vor den Küsten Nigerias wurden im ersten Quartal insgesamt 14 Vorfälle von Piraterie gemeldet, verglichen mit 22 Vorfällen im Vorjahr. Diese Ergebnisse belegen die Wirksamkeit der verstärkten Bemühungen der nigerianischen Marine, "aktiv auf gemeldete Vorfälle zu reagieren, indem sie Patrouillenboote entsendet", heißt es im Bericht. Trotzdem bleiben die nigerianischen Gewässer und insbesondere der Hafen von Lagos für die Schiffe weiterhin riskant.

In Asien verzeichnete Indonesien im ersten Quartal einen Rückgang der Piraterieaktivitäten. Dem Bericht zufolge gab es nur drei Vorfälle gegen verankerte Schiffe in den Häfen. Dies ist die niedrigste Zahl seit 2010. Wie in Nigeria haben eine verstärkte Zusammenarbeit und der Informationsaustausch zwischen der indonesischen Marinepolizei und der IMB-Meldestelle für Piraterie zu regelmäßigen Patrouillen in Hochrisikogebieten beigetragen.

Die weltweit sinkende Anzahl von Pirateriefällen im ersten Quartal 2019 unterstreiche die Bedeutung von Transparenz, Kommunikation und Koordination zwischen der IMB-Meldestelle und den Küstenbehörden, heißt es. Durch die Meldung aller Vorfälle könnten letztere besser und schneller reagieren.

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