Märkte der Welt

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Durchwachsene Aussichten: IWF nimmt Prognosen zurück

Erscheinungsdatum Website: 10.04.2019 15:06:08
Erscheinungsdatum Publikation: 11.04.2019

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Auch die Erwartungen für Deutschland nochmals abgesenkt

WASHINGTON (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft und großer europäischer Ökonomien im laufenden Jahr gesenkt. Wie aus dem aktuellen Ausblick hervorgeht, bleiben die Erwartungen für die meisten großen außereuropäischen Volkswirtschaften aber unverändert. Außerdem rechnet der IWF damit, dass sich das Wachstum im zweiten Halbjahr wieder beleben wird.

Allerdings sieht die Organisation das Risiko, dass sich der Ausblick erneut eintrüben könnte, wenn der Handelsstreit zwischen den USA und anderen Wirtschaftsräumen wieder aufflammt oder das Wachstum in China enttäuscht. Außerdem könnte ein harter Brexit zu einem plötzlichen Anstieg der Risikoaversion an den Finanzmärkten führen, heißt es.

Dem Währungsfonds zufolge dürfte die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3,3 und im nächsten um 3,6% zulegen. Im Januar waren noch 3,5 und 3,6% vorhergesagt worden. Für das reale BIP der USA erwartet der IWF Anstiege von 2,3 und 1,9%. Für China und Japan werden Wachstumsraten von 6,3 und 6,1 sowie 1,0 und 0,5% prognostiziert. Der IWF weist darauf hin, dass den aktuellen Bewertungen die Annahme zu Grunde liegt, dass die USA ihre Zölle auf Einfuhren aus China über 200 Mrd US-Dollar bei 10% belässt. Im Oktober und Januar hatte er noch eine Anhebung auf 25% ab März unterstellt.

Deutschlands Prognosen wurden auf 0,8 und 1,4% gesenkt, Frankreichs auf 1,3 und 1,4 und Italiens auf 0,1 und 0,9%. Zur Begründung verweist der Währungsfonds auf den schwächeren privaten Konsum und die Probleme der Kfz-Industrie in Deutschland, die Straßenproteste in Frankreich und die schwache Binnennachfrage sowie die erhöhten Staatsanleiherenditen in Italien. Die Wachstumsprognosen für den Euroraum sinken analog auf 1,3 und 1,5%.

Auch die Erwartungen für Großbritanniens wurden auf 1,2 und 1,4% zurückgenommen. Grund ist die anhaltende Unsicherheit über die Art des EU-Austritts des Landes. Allerdings unterstellen die Prognosen, dass es den Briten gelingt, sich im Verlauf des Jahres auf Austrittsmodalitäten zu einigen und es somit nicht zu einem harten Brexit kommt.

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