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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

Daimler und BMW stecken über 1 Mrd Euro in neue Mobilität

Erscheinungsdatum Website: 22.02.2019 15:25:03
Erscheinungsdatum Publikation: 25.02.2019

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BERLIN (Dow Jones)--In die Gemeinschaftsunternehmen für die Mobilität der Zukunft wollen die Autokonzerne BMW und Daimler mehr als 1 Mrd Euro investieren. Das gaben die beiden Konzernchefs Harald Krüger und Dieter Zetsche in Berlin bekannt. Die einstigen Erzrivalen gründen dazu einen Verbund aus fünf Joint Ventures, die die Themen Carsharing, Parken, das Aufladen von Elektro-Autos und Mobilitätsdienste abdecken sollen. Sie firmieren unter dem Familiennamen Now.

Zusammen kommen die Tochterfirmen bislang auf einen Umsatz von 3 Mrd Euro pro Jahr, was etwas mehr als 1% des kombinierten Umsatzes der zwei Großunternehmen entspricht.

"Wir schaffen einen weltweit führenden Gamechanger", erklärte BMW-Vorstandschef Harald Krüger. Den bereits rund 60 Mio Kunden wollen die beiden Hersteller ein vernetztes System anbieten, um schnell und bequem von A nach B zu kommen. Die früher undenkbare Zusammenarbeit mit den Stuttgartern bezeichnete Krüger als zentralen Baustein der Strategie als Mobilitätsdienstleister. "Die Kooperation ist für uns der optimale Ansatz, um in einem Wachstumsmarkt die Chancen zu maximieren und gleichzeitig Investitionen zu teilen."

Krüger und Zetsche machten klar, dass sie schnell expandieren wollen. "Man braucht Wachstum", betonten die beiden Manager mehrfach unisono. Größe sei entscheidend. In den nächsten vier Monaten sollen die Manager der fünf Unternehmen ihre Businesspläne vorlegen und dann werde entschieden, wohin die Investitionen fließen. Ein Fass ohne Boden soll der Vorstoß unter gemeinsamer Flagge aber nicht werden. "Ich will Geld machen", betonte Zetsche.

Als Vorteil gegenüber Tech-Giganten wie Google, die in den Autobauern eindringen wollen, sehen die deutschen Industrie-Ikonen das Vertrauen in Technik und Sicherheit, dass ihnen die Kunden entgegenbringen. Gerade bei der Datensicherheit, so der Daimler-CEO, werde das "extrem wichtig".

Hauptquartier des Verbundes wird Berlin sein. In den kommenden Jahren sollen 1.000 neue Jobs geschaffen werden, die sich aber auf die gesamte Welt verteilen. Der Daimler-Chef schloss beim Auftakt eine Erweiterung des Netzwerkes um Konkurrenten nicht aus. "Denkbar sind dabei auch Kooperationen mit anderen Anbietern sowie Akquisitionen von Start-ups oder etablierten Playern", sagte Zetsche.

Die Zusammenarbeit der neuen Partner aus Bayern und Schwaben bezieht sich nicht auf die Entwicklung von selbstfahrenden Autos. "Wir bauen aber die Plattform dafür gemeinsam", so der Daimler-Chef. Diese sei dann offen sein für Daimler, BMW und Wettbewerber. In der Autowelt bilden sich wegen der enormen Entwicklungskosten für selbstfahrende Autos und Elektroantriebe neue Allianzen, die vor nicht allzu langer Zeit undenkbar waren. ma

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