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Swedbank reagiert auf Berichte über Geldwäsche - Aktie fällt

Erscheinungsdatum Website: 20.02.2019 19:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 21.02.2019

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STOCKHOLM (Dow Jones)--Der Geldwäscheskandal um die Danske Bank zieht einem Bericht im schwedischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen zufolge weitere Kreise. Der Sender SVT berichtete am späten Dienstagabend, dass auch die Swedbank für Geldwäsche genutzt worden sei. Die Bank sah sich am Mittwoch zu einer Stellungnahme veranlasst, während die Aktie am Mittag um mehr als 11 Prozent nachgibt.

Die Swedbank wiederholte ihre frühere Botschaft, dass Geldwäsche ein ernsthaftes Verbrechen sei und eine der schwierigsten Herausforderungen für die Branche. Wenn die Bank Warnhinweise aus ihren Systemen und Prozessen oder von außerhalb erhalte, dann handele sie. "Das galt, als wir es vergangenes Jahr im Herbst gesagt haben, und es gilt heute", hieß es in der Stellungnahme der Bank.

In der Fernsehsendung vom Dienstag hatte SVT suggeriert, dass die Swedbank fast ein Jahrzehnt lang für umfangreiche und systematische Geldwäsche benutzt worden sei. "Eine Gesamtsumme von 5,8 Milliarden US-Dollar floss zwischen verdächtigen Konten bei der Swedbank und der Danske Bank im Baltikum", hieß es in dem Bericht. "Davon hängen 26 Millionen Dollar mit dem russischen Steuerbetrug zusammen, der von dem Buchhalter Sergei Magnitsky aufgedeckt wurde."

Der Sender hatte nach eigenen Angaben Zugang zu zahlreichen vertraulichen Dokumenten, in denen die Geschäfte der Danske Bank mit der Swedbank im Detail aufgelistet sind. Diese hätten gezeigt, dass es eine große Anzahl von Transaktionen zwischen den Kunden der Banken in den Jahren 2007 bis 2015 gegeben habe. "Die Analyse zeigt, dass 50 Swedbank-Kunden, bei denen mehrere Risikoindikatoren einen Verdacht auf Geldwäsche anzeigen, insgesamt 5,8 Milliarden Dollar durch die Bank geschleust haben", so SVT.

In Reaktion auf die Vorwürfe teilte die Swedbank mit, dass sie nicht in der Lage sei, zu allen Informationen in dem Bericht Stellung zu nehmen. "Das ist teilweise dem Bankgeheimnis geschuldet, aber auch der Tatsache, dass es im Einklang mit den schwedischen Gesetzen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung illegal ist, einen Kunden oder einen Dritten darüber zu informieren, dass ein Bericht an die Finanzaufsicht gegangen ist." Derzeit ermitteln Behörden mehrerer Länder gegen die Danske Bank wegen Geldwäsche bei ihrer estnischen Tochtergesellschaft.

DJG/DJN/mgo/sha

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