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Danske Bank zieht sich aus Baltikum zurück

Erscheinungsdatum Website: 20.02.2019 14:20:04
Erscheinungsdatum Publikation: 21.02.2019

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TALLINN (Dow Jones)--Der Geldwäscheskandal um die Danske Bank hat Konsequenzen für das Geschäft des Instituts in Osteuropa. Wie die Bank ankündigte, beendet es seine Tätigkeiten im Baltikum und in Russland. Die dänische Bank soll über ihre kleine Filiale in Estland hunderte Milliarden von Dollar aus Russland und anderen ehemaligen Sowjetstaaten nach Europa geschleust haben.

Nach Aufdeckung der verdächtigen Transaktionen in Estland in den Jahren 2007 bis 2015 habe die estnische Finanzaufsicht die Danske Bank angewiesen, das dortige Bankgeschäft einzustellen, hieß es in einer Mitteilung des Instituts. Die Danske Bank habe sich dazu bereit erklärt.

Unabhängig von der estnischen Finanzaufsicht und im Rahmen der Strategie, sich auf die Kernmärkte in Nordeuropa zu konzentrieren, habe die Bank zudem entschieden, ihre Aktivititäten auch in Lettland, Litauen und Russland einzustellen. Nur das Service-Zentrum in Litauen, das administrative Dienstleistungen für den Konzern erbringt, soll bestehen bleiben. Die Entscheidung habe keinen Einfluss auf den Ausblick 2019.

Nach dem Geldwäscheskandal ist auch die estnische Finanzaufsicht selbst ins Visier von Behörden geraten. Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) hat nach Aufforderung der EU-Kommission eine offizielle Untersuchung gegen die Aufsichtsbehörden aus Estland und Dänemark eingeleitet. Geprüft wird eine mögliche Verletzung von EU-Gesetzen.

Die estnische Aufsicht hat die Danske-Filiale in dem Land mehrfach dahingehend geprüft, ob sie die Richtlinien gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung einhält. "Es bleiben jedoch Fragen bezüglich Ausmaß und Tiefe der Untersuchungen offen", schrieb die Kommission bereits im September in einem Brief an die EBA. Auch bei der Rolle der dänischen Aufsicht gebe es Unklarheiten.

Nach einer Vorläufigen Untersuchung entschied die EBA nun, ein formales Verfahren einzuleiten. Es muss innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen werden.

ost/21.2.2019

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