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Bayer erzielt Erfolge bei Prostatakrebsmittel

Erscheinungsdatum Website: 15.02.2019 17:15:03
Erscheinungsdatum Publikation: 18.02.2019

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LEVERKUSEN (Dow Jones)--Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat nun auch für den nicht-steroidalen Androgenrezeptor-Antagonisten Darolutamid positive Studienergebnisse als Kombinationsmedikament verzeichnet. Aktuelle Ergebnisse aus der Phase-III-Studie namens Aramis zeigten laut Bayer, dass die Gabe des Mittels bei Patienten mit nicht-metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs (nmCRPC) gemeinsam mit der Androgendeprivationstherapie (ADT) das metastasenfreie Überleben "signifikant" verlängert. In der Testreihe wurde ADT plus Placebo der Behandlung mit Darolutamid/ADT entgegen gestellt.

Wie Bayer weiter ausführte, habe Darolutamid/ADT eine Reduktion des Metastasen- oder Sterberisikos um 59% gezeigt. Das mittlere metastasenfreie Überleben betrug im Studienarm mit Darolutamid 40,4 Monate im Vergleich zu 18,4 Monate im Placebo-Arm. Darüber hinaus sei ein positiver Trend für das Gesamtüberleben beobachtet worden.

Diese Daten hatte der Konzern beim ASCO-GU Kongress in San Francisco präsentiert und auch im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Auf Basis der Ergebnisse aus der Aramis-Studie plant Bayer Gespräche mit den Gesundheitsbehörden über nächste Schritte für neue Zulassungsanträge.

Bayer hatte bereits von der US-Gesundheitsbehörde FDA für Darolutamid zur Behandlung von nmCRPC den Fast-Track-Status erhalten. Dieser Status ist ein Prozess, der die Entwicklung erleichtern und die Überprüfung von Medikamenten zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen mit erheblichem medizinischen Bedarf beschleunigen soll. Darolutamid wird gemeinsam von Bayer und Orion Corporation, einem in Finnland ansässigen biopharmazeutischen Unternehmen, entwickelt.

Das Prostatakarzinom gilt als die weltweit zweithäufigste Krebsart bei Männern. 2018 wird Schätzungen zufolge bei etwa 1,2 Mio Patienten weltweit ein Prostatakarzinom diagnostiziert, und rund 358.000 Patienten werden an der Krankheit sterben. Das Prostatakarzinom ist damit die fünfthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Die Androgendeprivationstherapie ist eine Hormonbehandlung bei Prostatakrebs mit Absenken der Androgene durch Hemmung von deren Bildung, Ausschüttung oder Wirkung.

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