Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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USA: Das Damoklesschwert der Autozölle - von den USA gesetzte Frist ist abgelaufen

Erscheinungsdatum Website: 15.02.2019 15:35:05
Erscheinungsdatum Publikation: 18.02.2019

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ifo-Institut warnt vor drastischen Folgen

WASHINGTON (AFP)--Das US-Handelsministerium will die Autoimporte aus Europa nach Angaben aus Branchenkreisen als Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten einstufen. Diese Feststellung sei in dem Bericht enthalten, den das Ministerium für das Weiße Haus erstellt habe, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur AFP. Der Bericht könnte möglicherweise als Grundlage für die Verhängung von Strafzöllen auf Autos dienen, wie sie Präsident Donald Trump immer wieder angedroht hat.

Schon die Zusatzabgaben auf Stahl und Aluminium im vergangenen Jahr hatte Trump damit begründet, dass sie die nationale Sicherheit gefährdeten. Grundlage dieses Vorgehens ist ein in den vergangenen Jahrzehnten selten angewendeter Paragraf von 1962 aus dem US-Handelsrecht. Er soll die Vereinigten Staaten gegen übermäßige Abhängigkeit von einzelnen Importwaren schützen.

Am gestrigen Sonntag war die 270-Tage-Frist abgelaufen, die dem Handelsministerium für die Vorlage seines Berichts über die Autoeinfuhren eingeräumt wurde. Nun beginnt eine weitere Frist von 90 Tagen, innerhalb derer der Präsident über mögliche Konsequenzen entscheiden muss. Trump sind besonders die Fahrzeugimporte aus Deutschland seit Langem ein Dorn im Auge. Er hat mit 25-prozentigen Aufschlägen beim Import gedroht. Seit Monaten verhandeln die USA und die EU über ein mögliches Abkommen zur Neujustierung ihrer Handelsbeziehungen, um diese Möglichkeit vom Tisch zu kriegen.

Sollte Trump seine Drohung aber wahrmachen, würde das die Lieferung deutscher Fahrzeuge in die USA nach Berechnungen des ifo-Instituts "abwürgen". Demnach könnte der Export langfristig um fast 50% zurückgehen, wenn Washington die zusätzlichen 25% dauerhaft erheben sollte. "Diese Zölle würden die gesamten Autoexporte aus Deutschland um 7,7% verringern, was einem Wert von 18,4 Mrd Euro entspräche", sagte Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo-Zentrums für Außenwirtschaft.

Die Wertschöpfung der deutschen dürfte durch die neuen Barrieren laut Felbermayr um 7 Mrd Euro sinken, was einer Verringerung um rund 5% entspräche. Die Wertschöpfung in der US-Industrie hingegen dürfte um rund 25 Mrd Euro steigen. Auch die Exporte anderer Länder kämen durch diesen aggressiven Schritt unter Druck - vor allem Mexiko, Japan, Kanada, Korea und China, so der ifo-Experte.

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