Nachrichten für Außenhandel (NfA)
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Deutschland: Bilanzüberschuss unter Vorjahresniveau - aber gute Zahlen für Dezember
Erscheinungsdatum Website: 08.02.2019 16:00:56
Erscheinungsdatum Publikation: 11.02.2019
BGA-Präsident blickt "mit Vorsicht" auf das laufende Jahr
BERLIN (NfA/Dow Jones)--Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz ist im Dezember höher als erwartet gewesen. Im Gesamtjahr lag er allerdings unter dem Niveau von 2017, weil die Importe stärker als die Exporte wuchsen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts betrug der saisonbereinigte Überschuss im Dezember 19,4 Mrd Euro. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 1,5%.
Am deutlichsten wuchsen im Vorjahr die Ausfuhren in den Euroraum - nämlich um 4,5%. Die Lieferungen in die anderen EU-Länder stiegen um 2,8, in Drittländer um nur 1,9%. Auch bei den Einfuhren nach Deutschland lag der Euroraum mit einem Zuwachs von 6,9% an der Spitze. Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug im Dezember nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 21 Mrd Euro. Für das Gesamtjahr werden 249,1 Mrd Euro gemeldet.
?Trotz der vielen handels- und sicherheitspolitischen Turbulenzen hat sich der deutsche Außenhandel 2018 positiv entwickelt. Auch wenn die Werte des Vorjahres übertroffen wurden, konnten die Wachstumsraten von 2017 nicht erreicht werden. Hier merkt man, dass die internationalen Krisen und die konjunkturelle Eintrübung ihre Spuren hinterlassen?, kommentierte BGA-Präsident Holger Bingmann die Zahlen.
Er sieht sich in der Aufassung bestätigt, "mit Vorsicht" auf die Entwicklungen zu blicken. "International schwebt nicht nur das Damoklesschwert der handelspolitischen Streitigkeiten zwischen den USA und China über uns. Auch die möglichen Folgen eines harten Brexits werden ihre Auswirkungen auf Unternehmensentscheidungen haben", so Bingmann. Dennoch bleibt der BGA-Chef optimistisch. Bei den Exporten rechnet er mit einer Wachstumsentwicklung von bis zu 3%.
Nach Einschätzung von ING hat der Außenhandel im vierten Quartal zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Mit Blick auf das Gesamtjahr wies Chefvolkswirt Carsten Brzeski darauf hin, dass Chinas Anteil an den deutschen Ausfuhren gestiegen sei, der Großbritanniens aber weiter gesunken. "Die Briten hatten vor drei Jahren noch einen Anteil von 8% an den deutschen Ausfuhren, jetzt sind es noch 6% - Tendenz deutlich fallend."