Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Europa: "Besonderer Lichtblick in dunkeln Tagen"

Erscheinungsdatum Website: 13.12.2018 15:47:24
Erscheinungsdatum Publikation: 14.12.2018

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Japan-Abkommen soll im Februar in Kraft treten

FRANKFURT (NfA)--Erleichtert hat die EU-Kommission die Zustimmung des europäischen Parlaments zum EPA-Abkommen mit Japan begrüßt. ?Fast fünf Jahrhunderte, nachdem die Europäer die ersten Handelsverbindungen mit Japan aufgebaut haben, wird das Inkrafttreten unsere Handelsbeziehungen sowie unsere politischen und strategischen Beziehungen nun auf eine ganze neue Ebene bringen?, sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Handelskommissarin Cecilia Malmström assistierte: "Die wirtschaftlichen Vorteile dieses Abkommens liegen auf der Hand. Gleichzeitig haben sich beide Seiten dazu bekannt, die höchsten Standards für unsere Arbeitnehmer, Verbraucher und die Umwelt aufrechtzuerhalten. Das sind sehr gute Nachrichten für die EU und alle Unterstützer eines offenen und fairen internationalen Handelssystems.?

Ab Februar könnten die Partner von den Vorteilen eines einfacheren und schnelleren Handels zwischen Brüssel und Tokio profitieren, heißt es. Mit dem Abkommen wird nicht nur die überwiegende Mehrheit der Zölle abgeschafft, die den nach Japan exportierenden Unternehmen jährlich Kosten in Höhe von 1 Mrd Euro verursachen, sondern auch eine Reihe seit Langem bestehender regulatorischer Hindernisse beseitigt, beispielsweise im Bereich der Automobilausfuhren. EPA werde den japanischen Markt mit seinen 127 Mio Verbrauchern zudem für Agrarerzeugnisse aus der EU öffnen und die Exportchancen der Unternehmen in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft verbessern, so die Kommission

Die Zustimmung des Europaparlaments ebnet den Weg für den Abschluss und das Inkrafttreten des Abkommens. Zu den Verfahrensschritten, die jetzt noch ausstehen, gehören die Abstimmung im Rat über den Abschluss und der Austausch von Dokumenten mit Japan, die die Ratifizierung des Abkommens durch beide Seiten bestätigen. Die noch verbleibenden Formalitäten dürften rechtzeitig erfüllt sein, sodass das Abkommen vermutlich am 1. Februar in Kraft treten kann.

Auch in der deutschen Wirtschaft zeigt sich die Zufriedenheit über den gelungenen Abschluss. BGA-Präsident Holger Bingmann sprach von einem "besonderen Lichtblick in dunkeln Tagen". "Neben dem wirtschaftlichen Nutzen in einem von Protektionisten bedrohten Welthandel, hat es auch große symbolische Strahlkraft", betonte er. Mit EPA demonstrierten "zwei wirtschaftliche Schwergewichte" ihren Gestaltungswillen, wertebasiert ihre Handelsbeziehungen auszubauen.

Die deutschen Maschinenbauer betonen vor allem auch die neuen Exportchancen für die europäische Industrie. "Mit dieser Strategie der offenen Märkte ist Europa als Wirtschaftsstandort langfristig besser aufgestellt als Länder, die sich durch Abschottung vermeintliche Vorteile verschaffen wollen?, so VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Gerade für seine Branche sei Japan ein wichtiger Markt. Allerdings verhindere die starke Industrie nach wie vor größere Exporterfolge. ?In Japan dominieren traditionell vor allem die heimischen Maschinenhersteller, ausländische Anbieter kommen nur bei Spezialmaschinen ins Spiel?, sagt Brodtmann. So weist die Bundesrepublik im Maschinenhandel ein Handelsdefizit mit Tokio auf.

oxx/NfA/14.12.2018

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