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Metro erwartet im Russlandgeschäft zunächst weiter sinkende Marge

Erscheinungsdatum Website: 13.12.2018 14:30:06
Erscheinungsdatum Publikation: 14.12.2018

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FRANKFURT (Dow Jones)--Um den Umsatzrückgang im Russland-Geschäft zu stoppen und dort auch wieder zu wachsen, nimmt der Handelskonzern Metro kurzfristig einen Rückgang der Profitabilität in Kauf. Die Ertragskraft werde sich in den nächsten Quartalen verschlechtern, sagte Vorstandschef Olaf Koch auf der Bilanzpressekonferenz. Damit sei auch ein Rückgang der Ebitda-Marge verbunden, fügte er auf Nachfrage hinzu.

Im vergangenen Jahr war die Umsatzrendite in Russland um 90 Basispunkte auf 9,4% gesunken. Grund dafür war auch ein Minus von 7% beim flächenbereinigten Umsatz. Zusätzlich wirkte sich die massive Abwertung des russischen Rubel negativ aus. Koch bezeichnete das Russland-Geschäft aber nach wie vor als eine Ertragsperle. Tatsächlich erwirtschaftete der Konzern hier von allen ausgewiesenen Regionen im Großhandel die mit Abstand höchste Rendite.

Koch kündigte an, Metro werde in Russland investieren, um die Trendwende zu schaffen. Unter anderem setzt der Konzern auf Nachbarschaftsmärkte unter der Marke Fasol. Rund 1.000 solcher Märkte sind von örtlichen Franchise-Nehmern inzwischen eröffnet worden. Bis 2020 sollen es 3.000 werden. Metro beliefert sie mit Waren und sorgt mit Beratung für ihren Erfolg. Überdies will Metro mit einem Buy-More-Pay-Less-Preismodell im eigenen Großhandel den Absatz ankurbeln.

Koch äußerte sich zuversichtlich, dass die Konzernstrategie in Russland greifen und sich die Umsatzdynamik in dem Land in diesem Geschäftsjahr Schritt für Schritt verbessern wird. "Wir sind deutlich zuversichtlicher, als wir das noch vor sechs Monaten waren", sagte der Manager. Der Einbruch im Russland-Geschäft hatte den Konzern im vergangenen April gezwungen, eine Gewinnwarnung abzugeben und seine Prognose zu kappen.

Auch im laufenden Jahr wird das Russland-Geschäft dem Konzern im fortgeführten Geschäft mit dem Großhandel das Ergebnis verhageln. Das EBITDA vor Immobilientransaktionen dürfte um 2 bis 6% schlechter ausfallen als vor Jahresfrist, hieß es bei der Bilanzvorlage am Morgen. Neben den Problemen in Russland sind dafür Investitionen in die Digitalisierung verantwortlich. Zu deren Höhe wollte sich Koch auf der Bilanzpressekonferenz nicht äußern.

Die schwache Prognose hatte am Donnerstagmorgen den Kurs der Metro-Aktie in den Keller geschickt. Am frühen Nachmittag notierte sie 10,4% schwächer und ist damit schwächster Titel im Nebenwerteindex MDAX. Seit der Abspaltung von der Ceconomy AG im Sommer vergangenen Jahres hat die Metro-Aktie rund 30 Prozent ihres Wertes eingebüßt.

rus/14.12.2018

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