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Russland-Geschäft wird Metro auch weiter Gewinn verhageln

Erscheinungsdatum Website: 13.12.2018 14:25:03
Erscheinungsdatum Publikation: 14.12.2018

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schwäche im Russland-Geschäft belastet den Handelskonzern Metro auch im nächsten Geschäftsjahr. Das Unternehmen aus Düsseldorf rechnet für 2018/19 in seinem Großhandelsgeschäft trotz eines Umsatzwachstums von 1 bis 3% auf vergleichbarer Basis mit 2 bis 6% geringerem operativen Gewinn. Neben den Problemen im wichtigen Russlandgeschäft sind dafür weitere Investitionen in die Digitalisierung verantwortlich.

Im abgelaufenen Jahr sank der bereinigte operative Gewinn um 2,8% auf knapp 1,4 Mrd Euro. Einmalkosten aus der Kündigung des Zukunftstarifvertrags bei Real, aber auch negativer Wechselkurseffekte und die Probleme im Russlandgeschäft machte Metro verantwortlich. Wachsende Gewinne im westeuropäischen Großhandel konnten den Einbruch in Russland nicht ausgleichen, wo der Umsatz um 16% und der Gewinn um mehr als ein Fünftel zurück ging.

Metro hat das Management in dem von sinkender Kaufkraft und wachsendem Wettbewerb geprägten Land ausgewechselt und setzt auf ein neues Preismodell, um den Abwärtstrend zu stoppen. Eine "langsame Verbesserung des Umsatztrends" sei in Russland bereits erkennbar, erklärte Konzernchef Olaf Koch in einem Aktionärsbrief. Gleichwohl sieht das Unternehmen hier im neuen Jahr eine weitere Verschlechterung der Gewinne im mittel bis hoch einstelligen Prozentbereich.

Dank eines verbesserten Finanzergebnisses und geringerer Steuerbelastung blieb den Aktionären unter dem Strich mit 344 Mio Euro 6% mehr als im Vorjahr. Metro will ihnen wie im Vorjahr eine Dividende von 70 Cent je Aktie zahlen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von drei Vierteln des Gewinns. Gegenläufig wirkte unterdessen eine Komplettabschreibung auf den Firmenwert von Real in Höhe von 64 Millionen Euro.

Ende Oktober hatte der Konzern bereits Umsatzzahlen veröffentlicht. Danach wuchsen die Einnahmen flächenbereinigt um 0,7%, wobei der Großhandel ein Plus von 1,3% schaffte, die zum Verkauf gestellten 279 Real-Supermärkte aber 1,7% verloren. Nominal gingen die Einnahmen wegen negativer Wechselkurse um 1,6% auf 35,6% zurück.

Investoren beurteilten die Zahlen klar negativ. Die Metro-Aktie notierte mit einem Abschlag von 8,3% im frühen Handel. Die Analysten von Baader Helvea bezeichneten die Aussichten in einer ersten Reaktion als enttäuschend, auch wenn dies überwiegend auf Investitionen in die Digitalisierung zurückzuführen sei. Die Dividende sei allerdings überraschend gut.

rus/14.12.2018

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