Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Gespräche zwischen China und den USA gehen in die nächste Runde

Erscheinungsdatum Website: 11.12.2018 17:10:39
Erscheinungsdatum Publikation: 12.12.2018

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WASHINGTON (Dow Jones)--Die Handelsgespräche zwischen den USA und China gehen in die nächste Runde. In einem Telefongespräch tauschten sich US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer mit dem chinesischen Vizepremier Liu He aus. Dabei sei es um Käufe landwirtschaftlicher Produkte durch China und die grundsätzliche chinesische Wirtschaftspolitik gegangen, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen. Weitere Details nannten sie nicht.

Als Teil des zwischen den Präsidenten Xi Jinping und Donald Trump vereinbarten Burgfriedens erwägen Vertreter Chinas Änderungen an dem "Made in China 2025"-Plan, wie informierte Personen sagten. Dabei handelt es sich um eine staatliche Initiative, durch die chinesische Firmen in die Lage versetzt werden sollen, bestimmte Branchen wie Künstliche Intelligenz und Robotics zu dominieren. Diese Politik ist der Knackpunkt der US-Beschwerden. Die USA werfen Peking unfaire Handelspraktiken vor, zum Nachteil ausländischer Unternehmen.

Chinas Handelsministerium teilte kurz und knapp mit, dass das am Montagabend US-Zeit bzw Dienstagmorgen chinesischer Zeit geführte Gespräch den Grund hatte, die nächsten Schritte für die Verhandlungen voranzutreiben. Liu plane nach dem Jahreswechsel einen Besuch in Washington, sagten Informanten.

Vertreter der USA und Chinas hatten gesagt, dass Peking plant, als Geste des guten Willens in den Verhandlungen Käufe von Sojabohnen anzukündigen. Es wird erwartet, dass die Gespräche um den 1. März herum abgeschlossen werden.

Während der Verhandlungen wollen die USA darauf verzichten, die Zölle auf chinesischen Waren im Volumen von 200 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Ursprünglich war vorgesehen, die Zölle am 1. Januar auf 25 von 10 Prozent zu erhöhen.

Mit den Telefongespräch bekunden beide Seiten den Willen, die Verhandlungen durch die diplomatischen Spannungen aufgrund der Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationskonzerns Huawei in Kanada auf Druck der USA nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Managerin, Meng Wanzhou, ist die Tochter des Huawei-Gründers. Die USA fordern ihre Auslieferung, weil sie Banken wegen des Huawei-Geschäfts im Iran in die Irre geführt haben soll, um US-Sanktionen zu umgehen.

In der Vergangenheit hatte Vizepremier Liu direkt mit Finanzminister Mnuchin verhandelt. Trump hat jedoch Lighthizer zum Verhandlungsführer gemacht und Xi beim Treffen in Buenos Aires am 1. Dezember darüber informiert.

Die Teilnahme sowohl des Handelsbeauftragten als auch des Finanzministers an dem Telefongespräch signalisiert, dass das Finanzministerium auch weiterhin eine wichtige Rolle in den China-Gesprächen spielen wird.

DJG/DJN/mgo/brb

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