Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Weltweite Kapitalabflüsse und Abwertungen

Erscheinungsdatum Website: 21.11.2018 14:35:02
Erscheinungsdatum Publikation: 22.11.2018

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PARIS (Dow Jones)--Die OECD sieht die Weltwirtschaft in einem schwierigen Fahrwasser. "Der Wachstumshöhepunkt ist erreicht, jetzt gilt es eine weiche Landung zu sichern", heißt es im Economic Outlook der Organisation. In vielen Ländern liege die Arbeitslosigkeit deutlich unter ihrem Vorkrisenniveau, Arbeitskräfteengpässe machten sich bemerkbar und die Inflation sei weiterhin verhalten. Handel und Investitionstätigkeit hätten sich unter dem Eindruck höherer bilateraler Zölle jedoch verlangsamt, und viele aufstrebende Volkswirtschaften sähen sich mit Kapitalabflüssen und Abwertungen ihrer Währung konfrontiert, so die OECD. Die Weltwirtschaft scheine allerdings auf eine weiche Landung zuzusteuern: Den Projektionen zufolge wird sich das globale BIP-Wachstum von 3,7% in diesemauf jeweils 3,5% in den kommenden beiden Jahren abschwächen.

"Zahlreiche Risiken könnten jedoch zu einer ungünstigeren Entwicklung führen", warnt OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone. Die Politikverantwortlichen müssten umsichtig handeln, um ein nachhaltiges, wenn auch langsameres Wachstum zu gewährleisten. Eine weiche Landung herbeizuführen, sei immer schon ein schwieriges Unterfangen gewesen. Dies gelte derzeit ganz besonders. Während die Zentralbanken allmählich die Liquiditätszufuhr drosselten, hätten die Märkte mit der Neubewertung der Risiken begonnen.

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird sich den Projektionen zufolge verlangsamen, unter dem Einfluss eines kräftigen Beschäftigungszuwachses und fiskalischer Impulse aber solide bleiben. Für 2018 senkte die OECD ihre Prognose auf 1,6 von zuvor 1,9%, für 2019 auf 1,6 und 2020 auf 1,4%. Für den Euroraum wurden die Vorhersagen nur leicht verringert. Die OECD geht von Wachsutmsraten von 1,9, 1,8 und 1,6% aus. "Die Binnennachfrage stützt das Wachstum weiter und gleicht damit Unsicherheiten aus, die den Welthandel derzeit belasten", heißt es im Kommentar.

Vergleichsweise wenig verändert blieben die Wachstumsprognosen der USA mit 2,9 (2,9) und 2,7% (2,8). Für 2020 wird allerdings eine spürbare Abschwächung auf 2,1% prognostiziert. Das Wachstum werde sich mit dem Abklingen der fiskalischen Impulse und der Straffung der Geldpolitik verlangsamen, erwartet die OECD. China habe sich zuletzt gut behauptet, in jüngster Zeit jedoch geschwächelt, stellt die Organisation fest. Die Außenhandelsströme dürften sich infolge der Eskalation der Handelsspannungen etwas abschwächen. Zur Konjunkturverlangsamung trage auch die stärkere Schuldenkontrolle bei nachgeordneten Gebietskörperschaften bei. Die von der OECD prognostizierten Wachstumsraten für die Jahre 2018, 2019 und 2020 lauten 6,6, 6,3 und 6,0%.

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