Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im November

Erscheinungsdatum Website: 17.11.2023 18:30:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.11.2023

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FRANKFURT (Dow Jones)--Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Diese großen Fragen des Lebens stellen sich auch mit Blick auf die Beobachtung der deutschen Volkswirtschaft. Und die neue Woche verspricht einige Antworten: Die zweite Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal wird Details zur Wirtschaftsentwicklung zwischen Juli und September liefern. Sie bilden den Ausgangspunkt für das vierte Quartal, das auch schon 1,5 Monate alt ist, und für das die Ifo-Umfrage für November einen wichtigen Input liefern wird. Daneben stehen in der Woche Einkaufsmanagerindizes (PMIs) sowie drei Zinsentscheidungen an.

Das deutsche BIP ist im dritten Quartal laut einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts (Destatis) um 0,1 Prozent gesunken. Dank einer Aufwärtsrevision der Vorquartalswerte befindet sich Deutschland nicht in einer "technischen Rezession" und dank des robusten Arbeitsmarkts auch nicht in einer echten Rezession. Am diesem Bild dürfte auch die zweite BIP-Schätzung nichts verändern, die Destatis am Freitag (8.00 Uhr) veröffentlicht.

Bisher ist bekannt, dass der Privatkonsum ein starker Belastungsfaktor gewesen ist, ausgelöst sicherlich von der hohen Inflation. Die Ausrüstungsinvestitionen dagegen sind eine Wachstumsstütze gewesen.

Ifo-Geschäftsklimaindex steigt im November erneut

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft dürfte sich im November erneut aufgehellt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 87,5 (Oktober: 86,9) Punkte gestiegen ist. Im Oktober war der wichtigste deutsche Frühindikator erstmals nach fünf Rückgängen gestiegen - nicht unerwartet, aber stärker als prognostiziert. Überraschend war, dass sich nicht nur die Geschäftserwartungen der Unternehmen, sondern auch ihre Beurteilung der aktuellen Geschäftslage besserte - erstmals seit März.

Auch mit Blick auf die Erwartungen für das BIP im vierten Quartal ist dieser Lageindex von Bedeutung. Das Ifo-Institut veröffentlicht die Daten am Freitag (10.00 Uhr). Beeinflusst werden die Erwartungen für den Ifo-Index wohl noch von den PMIs. S & P Global veröffentlicht die deutschen PMIs am Donnerstag (9.30 Uhr). Erwartet wird, dass der Industrie-PMI auf 41,2 (40,8) gestiegen ist und der Dienstleistungs-PMI auf 48,5 (48,2).

PBoC lässt Leitzinsen unverändert - Riksbank hebt wohl an

Chinas Zentralbank dürfte ihre Leitzinsen für Unternehmenskredite (Montag, 2.15 Uhr) unverändert lassen. Zwar unternimmt der Staat derzeit große Anstrengungen, die Konjunktur trotz des schwächelnden Immobilienmarkts wieder in Schwung zu bringen, doch rechnen Analysten damit, dass die Zinsen für ein- und fünfjährige Unternehmenskredite bei 3,45 und 4,20 Prozent bleiben werden. In dieser Woche hatte die People's Bank of China (PBoC) bereits den Satz für Bankkredite aus der mittelfristigen Fazilität (MLF) bei 2,50 Prozent belassen.

Die schwedische Riksbank dagegen könnte ihre Geldpolitik angesichts der hohen Inflation weiter straffen. Zwar gab es bei einigen Inflationsmessgrößen im Oktober eine gewisse Entspannung, doch die von der Zentralbank besonders beobachtete Größe ohne Energie und Zins-Auswirkungen lag im Oktober weiter über der jüngsten Riksbank-Prognose. Die Zinsentscheidung wird am Donnerstag (9.30 Uhr) bekannt gegeben. Um 12.00 Uhr folgt die türkische Zentralbank.

DJG/hab/apo/mgo

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