Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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HDE erwartet Weihnachtsgeschäft "ohne große Impulse"

Erscheinungsdatum Website: 13.11.2023 14:30:02
Erscheinungsdatum Publikation: 14.11.2023

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BERLIN (Dow Jones)--Angesichts aktuell schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Weihnachtsgeschäft nicht mit einem größeren positiven Schub für den Einzelhandel. Der Verband prognostiziert für November und Dezember im Vorjahresvergleich ein nominales Umsatzplus von 1,5 Prozent, was einem realen Minus von 5,5 Prozent entspricht, wie der HDE mitteilte. Dabei könne auch der Online-Handel keine großen Impulse liefern: Sowohl im Weihnachtsgeschäft als auch auf das Gesamtjahr gesehen können hier die Umsätze des vergangenen Jahres laut HDE nominal gehalten werden, real ergebe sich für das Weihnachtsgeschäft ein Minus von 4 Prozent.

Für das Jahr 2023 bedeute das online ein reales Minus von 4,3 Prozent. Im Einzelhandel insgesamt (online und stationär) bleibe der HDE bei seiner Herbstprognose: Die Umsätze steigen nominal um 3,0 Prozent, preisbereinigt sinken sie um 4 Prozent. "Die Branche bekommt die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der darauf folgenden Inflation sowie seit neuestem auch die in Folge des Nahost-Konflikts weiter sinkende Kauflaune zu spüren. Gleichzeitig passen oft die aus der Zeit vor diesen Herausforderungen stammenden Kostenfaktoren noch nicht zur neuen Lage", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. So seien die Mieten in vielen Fällen nach wie vor nicht realistisch. Der Trend müsse "noch deutlicher zu umsatzbezogenen Mieten gehen".

Ein weiterer krisenverstärkender externer Faktor seien die hohen Strompreise. Deshalb sei eine Absenkung der Stromsteuer nur für einige privilegierte Unternehmen oder Branchen nicht die Lösung. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter mehr als 330 Unternehmen bewerteten 31 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler ihre Geschäftslage als schlecht oder sehr schlecht, mit den Oktoberumsätzen seien 53 Prozent der Befragten unzufrieden oder sehr unzufrieden. Die Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft passten in das eher negativ geprägte Bild: Knapp mehr als die Hälfte der Non-Food-Unternehmen rechne mit schlechteren oder deutlich schlechteren Umsätzen.

DJG/ank/apo

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